Geräuschloser Stellenabbau bei IBM

Nach den neuesten Schätzungen der Arbeitnehmervertretung Alliance@IBM hat Big Blue in den vergangenen zwei Wochen insgesamt 5372 US-Mitarbeiter entlassen. IBM selbst hat zwar Stellenstreichungen bestätigt, die Zahl der betroffenen Mitarbeiter aber nicht bekannt gegeben.

Der Großteil der Stellenstreichungen betraf laut Alliance@IBM mit 2163 Angestellten den Bereich Global Services. In der Server-Division mussten 1009 Beschäftigte gehen, in der Software Group wurden 707 Posten gestrichen, schreibt die Computerwoche. Die Abteilung Speichersysteme musste einen Abbau von weiteren 305 Arbeitsplätzen hinnehmen.

Nach Information der Arbeitnehmervertretung ist außerdem in Großbritannien die Entlassung von rund 1000 Mitarbeitern geplant, bei IBM Australien sollen weitere 500 Arbeitsplätze wegfallen. Die genannten Zahlen müssten allerdings nicht unbedingt stimmen, da man sich rein auf Schätzungen verlasse, erklärte ein Sprecher von Alliance@IBM.

IBM reagiert mit den Maßnahmen auf die schwache Nachfrage der letzten Quartale. Erst vor kurzem hatte der neue CEO Sam Palmisano drastische Kostensenkungen angekündigt. Wenig später kursierten Gerüchte, es seien noch in diesem Quartal rund 9000 Arbeitsplätze bedroht. Die Zahl wurde jedoch von der Konzernführung dementiert. Allerdings hat IBM vor zwei Wochen 560 Kündigungen ausgesprochen (wir berichteten).

Dramatisch ist nun vor allem, dass auch Mitarbeiter der als krisensicher eingeschätzten Dienstleistungssparte gehen mussten. Global Services ist IBMs wichtigster Konzernbereich und beschäftigt rund 150.000 der insgesamt 320.000 IBM-Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Sparte mit 35 Milliarden US-Dollar rund 41 Prozent von Big Blues Gesamteinnahmen. (Computerwoche/jma)