Neues Problem für CIO und IT

Generation Millennials droht mit Kündigung

Förderung und Ausbildung sind ein Muss

Die Loyalität eines Millennials zu seinem Arbeitgeber steht in direkter Verbindung mit der Förderung seiner Fähigkeiten und dem Einsatz als Führungskraft. Deutschland wird in der Studie in diesem Punkt explizit als Negativbeispiel erwähnt, nämlich als das Land, in dem Mentoring als Begleitung neuer Führungskräfte am wenigsten angeboten wird.

Gerade junge Führungskräfte benötigen unbedingt eine aktive, systematische und längerfristige Begleitung beim Einstieg in eine leitende Funktion. Denn der Führungsstil, der sich bei Übernahme einer Führungsrolle einschleicht, ist Jahre später umso schwerer korrigierbar.

Überschätzen sich Millennials selbst? Weit gefehlt. Fast zwei Drittel dieser Beschäftigtengruppe sind der Meinung, dass ihre Führungsqualitäten noch nicht gut genug ausgebildet sind. Das klingt nicht nach Selbstüberschätzung, sondern eher nach dem Willen zur persönlichen Weiterentwicklung - der leider nicht erhört wird. Denn 71 Prozent derjenigen, die binnen zweier Jahre kündigen werden, sind unzufrieden damit, wie ihre Fähigkeiten weiterentwickelt werden.

Aber selbst wenn für einen Betrieb die Studienergebnisse nur abgeschwächt zutreffen und die Zahl der Kündigungswilligen geringer ausfällt, ist das ernst zu nehmen. Denn was bedeutet diese Unzufriedenheit? Sie führt zu einer nachlassenden Motivation, sinkender Arbeitsmoral, und ob jemand dann wirklich noch mit voller Leidenschaft an einer Innovation arbeiten wird, ist eher fraglich.

Generation der ungenutzten Potenziale

Nur 28 Prozent der Millennials haben das Gefühl, dass ihre Fähigkeiten von den Unternehmen in vollem Umfang genutzt werden. Über zwei Drittel der Mitarbeiter glauben also, dass sie viel mehr leisten könnten. Zwei Drittel! Und nur 24 Prozent sind mit den Möglichkeiten zufrieden, bei ihren Arbeitgebern neue Erfahrungen zu machen, zu lernen und in ihrer Laufbahn durch Fortbildungs- und Entwicklungsprogramme unterstützt zu werden. Das ist schockierend.

Die Zahlen zeichnen ein eindeutiges und schlechtes Bild: Wir haben eine Generation vor uns, die das Gefühl hat, weder ihre Fähigkeiten voll zum Einsatz bringen zu können, noch darin unterstützt wird, sie dort zu verbessern, wo noch Nachholbedarf besteht. Die logische Konsequenz: Demotivation, Resignation, Kündigung. Wirklich gute Mitarbeiter akzeptieren dies nicht. Sie gehen dorthin, wo sie ihre Fähigkeiten einbringen können und gefördert werden. Dagegen kommt man langfristig auch nicht mit einem neuen Dienstwagen an.