Gemeinsame chinesisch-deutsche Studienabschlüsse

Universitätspräsident Prof. Volker Linneweber und sein chinesischer Amtskollege Prof. Xie Sheng-Wu unterzeichneten am 22. November eine entsprechende Vereinbarung. Studierende sollen in speziellen Master-Studiengangkombinationen nach dem Studium in Saarbrücken und Schanghai einen Abschluss beider Universitäten erwerben. Unter den hunderten Hochschulen der Volksrepublik zähle die SJTU zu den sieben Top-Universitäten, heißt es weiter.

Seit über zehn Jahren kooperieren die beiden Hochschulen im Bereich der Sprachwissenschaft und Sprachtechnologie. Saarbrücken ist laut eigenem Bekunden in der Sprachforschung und -technologie einer der weltweit führenden Standorte. Vor allem auf dem Gebiet der Computerlinguistik gibt es einen regen Studentenaustausch mit den Chinesen.

Der wissenschaftliche Direktor am DFKI, Professor Hans Uszkoreit, hat mit den Kollegen der SJTU zahlreiche Kooperationsprojekte initiiert. Sie werden u.a. von der Europäischen Union, dem Bundesforschungsministerium und der National Science Foundation of China in Millionenhöhe gefördert. Letztere ist das chinesische Pendant zur Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Im März 2005 haben die beiden Unis in Schanghai ein gemeinsames Forschungslabor eröffnet. Schwerpunkte der anwendungsorientierten Forschung sind Softwaresysteme für die Informationssuche, Informationsaufbereitung und -nutzung im Internet. Außerdem steht die Entwicklung von Programmen für die Überprüfung von Texten auf Korrektheit in Terminologie, Grammatik und Stil im Fokus.

Grundlage für die Partnerschaft der Universitäten bildet ein 2001 abgeschlossener Kooperationsvertrag. Er umfasst auch die Forschungsfelder Bioinformatik, Medizintechnik und Nanotechnologie. Im Zentrum stehen der wissenschaftliche Austausch von Studierenden, Nachwuchswissenschaftlern und Professoren sowie der Technologietransfer. (Detlef Scholz)