Gefüllte Nano-Röhren für magnetische Datenspeicher

Das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden präsentiert auf der Messe "materialica 2002" in München Kohlenstoff-Nanoröhren, die mit Eisen, Kobalt oder Nickel gefüllt sind. Mit den dadurch entstehenden magnetischen Eigenschaften sollen sich diese Strukturen für künftige magnetische Datenspeicher eignen.

Das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW) präsentiert auf der materialica 2002 in München neueste Ergebnisse der Magneto-Elektronik. Mit ferromagnetischen Werkstoffen (Fe, Co, Ni) gefüllte Carbon-Nanotubes ermöglichen neue Ansätze in der Entwicklung magnetischer Datenspeicher für "Nano-Computer" von morgen. Wenn man einzelne Dots dieser Nanotubes eng strukturiert wachsen lassen kann, erreicht man kleinste magnetische "Bits" mit bisher nicht erreichten Abmessungen.

Seit der Entdeckung der "dritten Dimension" der Kohlenstoffstruktur in Form der Fullerene und Nanoröhren (Durchmesser 1...100 nm, Länge bis mehrere µm) wird an diesen für die Nanotechnologie hoffnungsvollen neuartigen Werkstoffen auch im IFW Dresden intensiv gearbeitet. Vor kurzem ist es den Dresdner Forschern gelungen, Methoden für das gezielte Herstellen solcher gefüllter Nanotubes mittels CVD-Verfahren zu entwickeln. Die im Innern der Nanotubes eingeschlossenen Partikel aus Fe, Co oder Ni sind durch den sie umgebenden Kohlenstoffmantel einerseits vor chemischen und elektrischen Einflüssen geschützt, können aber andererseits magnetisch geordnet werden.

Jetzt arbeiten die Dresdner daran, gezielt kleinste Strukturen auf Wafern herzustellen. Auf dem Messestand des "Forschungslandes Sachsen" hält das IFW umfassende Informationen zum Kooperationsangebot seiner Nanotechnologie-Kompetenzen bereit. Entwicklungsstand und Aussichten auf praktische Anwendungen dieser neuartigen Werkstoffe und Technologien werden am IFW-Stand ebenfalls präsentiert. (fkh)