Galgenfrist für Microsofts Lizenzmodell endet

Am 31. Juli endet die Launch Period für Microsofts neues Lizenzmodell. Das umstrittene Licensing Model 6.0 sieht mit der Software Assurance unter anderem eine Art Einheitslizenz auf Mietbasis vor. Das einmalige Version Upgrade ist ab August nicht mehr möglich.

Vor allem der Wegfall des Version Upgrade (VUP) ist eine bittere Pille für Unternehmen. Mittels VUP war es möglich, die aktuelle Version eines Microsoft-Produkts zu erwerben, wenn man im Besitz einer Vorgängerversion war. Je nach Upgrade-Zyklus konnten Unternehmen so beispielsweise vergünstigt von Office 97 auf Office XP umsteigen. Auch das Upgrade Advantage (UA) läuft mit dem 31. Juli aus.

Microsoft hat die Möglichkeit zu VUP und UA nach Protesten der Kunden zuerst vom 1. Februar auf den 28. Februar und dann bis zum 31. Juli verlängert. Zudem hat der Software-Konzern auf Druck der Kunden die Hürde zum Einstieg ins neue Lizenzmodell gesenkt. So durften nicht nur Benutzer von Office XP sondern auch Benutzer von Office 2000 direkt ins neue Modell wechseln. Wer sich bis heute nicht entscheiden konnte, VUP oder UA zu ziehen oder mit Office 2000 in die Software Assurance einzutreten, steht nun allerdings ohne Optionen da. Ab August bietet Microsoft die Software Assurance lediglich den Benutzern an, die eine Current-Version besitzen, im Falle des Büropakets heißt das Office XP. Mit der Software Assurance bekommen Unternehmen während der Vertragslaufzeit alle verfügbaren Upgrades ihrer lizenzierten Programme. Dafür ist aber eine monatliche Gebühr fällig.

Analysten von Gartner rechnen mit einem Aufschlag von 45 Prozent für diejenigen Benutzer, die bislang nicht reagiert haben und eine neue Version benötigen, da sie den vollen Preis des Produkts bezahlen müssen. Die Gartner-Analysten sprechen von einer "signifikanten Zahl" von Benutzern, die unter diese Rubrik fallen.

Unser Schwestermagazin "CIO" hat in einer Umfrage unter den deutschen IT-Entscheidern ein für Microsoft trübes Bild entworfen. Über die Hälfte der 236 Befragten gab an, weiter ihre alte Software zu nutzen, teurere Lizenz hin oder her. Den detaillierten Bericht von "CIO" zur deutschen IT-Landschaft finden Sie hier. Hintergründe und Informationen zur neuen Lizenzpolitik lesen Sie im Report Schlussverkauf bei Microsoft-Lizenzen. (uba)