Auswirkungen für Markt und Verbraucher

Fusion von O2 und E-Plus: Chancen und Risiken

Konzentration im Mobilfunkmarkt

Die Monopolkommission warnt dagegen vor der geplanten Fusion der beiden Mobilfunkanbieter. "Wir stehen der Tendenz zu mehr Konzentration auf den Mobilfunkmärkten kritisch gegenüber", sagte der Kommissionsvorsitzende Daniel Zimmer der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Der Markt sollte nicht auf weniger als vier Anbieter verengt werden: "Bei einer derartigen Anbieterkonzentration kann es leichter dazu kommen, dass der Wettbewerb nachlässt."

Auch die EU-Kommision, die den Deal kippen kann, meldete Bedenken an. Die obersten Wettbewerbshüter Europas entschieden, den Fall vertieft bis Mitte Mai zu prüfen. Die Fusion könne den Wettbewerb auf dem Mobilfunk-Markt empfindlich schwächen, erklärte die Kommission. Damit behält Brüssel den Fall in der Hand. Das Bundeskartellamt, das wegen der Bedeutung der Fusion für Deutschland einen Verweisungsantrag gestellt hatte, kommt wohl nicht zum Zuge. Auf jeden Fall dürften noch Monate bis zu einer Entscheidung vergehen.

Vor diesem Hintergrund sieht auch die Expertin Bettina Seute vom Fachportal teltarif.de bei der Netzqualität auf die Verbraucher im Jahr 2014 zunächst keine Änderungen zukommen. "Darüber hinaus bleibt abzuwarten, wie der Zusammenschluss genau umgesetzt wird." Dabei gehe es nicht nur um die Frage, ob die Anbieter ihre Frequenzspektren behalten können oder Funklizenzen verlieren. Es spiele auch eine Rolle, wie die Funkzellen von O2 und E-Plus nach einer Fusion zusammenführt werden. Unabhängig davon erwägt die Bundesnetzagentur eine Umverteilung der Funkfrequenzen.

Bei den Preisen erwartet die Expertin weder einen großen Anstieg der Preise noch eine Vergünstigung. "Die Preise sind inzwischen an einem Punkt angekommen, an dem nach unten nicht mehr allzu viel möglich ist." (dpa/mje)