Fusion von E-Plus und MobilCom?

Der niederländische Telekomkonzern KPN denkt über eine Fusion der deutschen Mobilfunktochter E-Plus mit MobilCom nach, um seinen Schuldenberg abzubauen. Das berichtet das Handelsblatt.

Demnach will KPN in der kommenden Woche eine Lösung zum Abbau seiner Schulden in Höhe von 23 Milliarden Euro vorstellen. In diesem Rahmen erwäge das Unternehmen die besagte Fusion. KPN plant laut Handelsblatt zudem eine Aktienemission im Wert von fünf Milliarden Euro. Noch vorgestern hatte ein ranghoher E-Plus-Manager den Verkauf von E-Plus jedoch kategorisch ausgeschlossen.

Auch die France Telecom will an ihrem deutschen Partner MobilCom festhalten. Der Chef der Mobilfunktochter Orange, Jean- Francois Pontal, sagte in Paris auf die Frage nach einer Übernahme von E-Plus: "Unsere Vereinbarungen mit MobilCom schließen eine Kapitalbeteiligung bei E-Plus aus." Er bestätigte indessen die Gespräche von MobilCom und E-Plus über einen gemeinsamen Aufbau ihrer UMTS-Netze.

Wegen UMTS macht eine Fusion der beiden Mobilfunk-Unternehmen eigentlich keinen Sinn. Schließlich müssten sie bei einem Zusammenschluss eine ihrer für 8,4 Milliarden Euro erworbenen Lizenzen wieder an den deutschen Staat zurückgeben. Die UMTS-Regeln sehen vor, dass bei einer Fusion zweier Lizenzinhaber die Lizenzen nicht verkauft werden können. (jma)