Fujitsu: Festplatten mit 15.000 U/min und 84 MB/s

Fujitsu stellt mit der Allegro 7LX eine Highend-SCSI-Festplatte mit 15.000 U/min vor. Damit bekommt Seagates Cheetah X15 erstmals Drehzahlkonkurrenz. Mit einem echten Rekord soll die neue Allegro 7LE aufwarten: 84 MByte/s Datenübertragungsrate bei "nur" 10.025 U/min.

Seit Mitte 2000 ist Seagate mit der Cheetah X15 der einzige Hersteller, der eine Festplatte mit 15.000 U/min anbietet. Jetzt zieht Fujitsu mit der Ankündigung der Allegro 7LX nach. Das Laufwerk wird es mit Kapazitäten von 18,4 und 36,7 GByte geben. Bei der Schnittstelle lässt Fujitsu die Wahl zwischen Ultra160- und Ultra320-SCSI oder Fibre Channel, wobei dann das Interface 2 GByte pro Sekunde übertragen kann. Mit Angaben zur Performance hält sich Fujitsu allerdings zurück. Nur die Zugriffszeit wird mit unter 4 Millisekunden angegeben. Mehr Zeit vergeht noch bis zur Verfügbarkeit der Allegro 7LX: Für das dritte Quartal 2001 ist die Markteinführung geplant.

Bereits im zweiten Quartal startet die ebenfalls neue Allegro 7LE. Obwohl die Plattern nur mit 10.025 U/min rotieren, soll die Festplatte eine Datentransferrate von 84 MByte pro Sekunde ermöglichen. Die mittlere Zugriffszeit beziffert der Hersteller mit nur 4,5 ms. Fujitsu bietet die Allegro 7LE mit Kapazitäten von 18,4, 36,7 und 73,5 GByte an. Das Interface der Festplatte ist wahlweise als Ultra160-SCSI, Ultra320-SCSI oder Fibre-Channel-Ausführung erhältlich. Die empfohlenen Verkaufspreise liegen zwischen 770 Mark für die 18,4-GByte-Version und 2160 Mark für das Topmodell mit 73,5 GByte.

Im Desktop-Bereich bringt Fujitsu die Picobird 16H ab Ende März auf den Markt. Diese Ultra-ATA/100-Festplatte dreht mit 7200 U/min und verwendet Magnetscheiben mit einer Kapazität von 20 GByte. Damit soll das Laufwerk laut Fujitsu eine interne Datentransferrate von 60,7 MByte/s erreichen. Die mit 2048 KByte Cache ausgestatteten Festplatten werden mit den Kapazitäten 20,4 GByte für 320 Mark, 30,7 GByte (410 Mark) und 40,9 GByte (520 Mark) angeboten. Für einen leisen Betrieb sorgen bei der 30- und 40-GByte-Version die serienmäßigen Flüssigkeitslager. Diese FDB-Technologie bietet Fujitsu optional auch in der 20-GByte-Version an.

Bei den Notebook-Festplatten kann Fujitsu ebenfalls Neuigkeiten vermelden. Die Hornet-14-Drives mit den Modellbezeichnungen MHN2xxx führen Fujitsus Technologie zur Geräuschverminderung nun auch im 2,5-Zoll-Format ein. Ausgestattet mit Flüssigkeitslagern und einem leisen Zugriffsverfahren soll die Hornet 14 in Notebooks fast nicht zu hören sein. Fujitsu bietet die Festplatten mit 10, 15, 20 und 30 GByte Kapazität an. Die Drehzahl der 15-GByte-Plattern beträgt 4200 U/min. Der mit 2048 KByte für eine Notebook-Platte großzügig bemessene Cache kann seine Daten über eine Ultra-ATA/100-Schnittstelle transferieren. Ab März ist die Hornet 14 mit Preisen von 305 (10 GByte) bis 615 Mark (30 GByte) erhältlich.

Interessant ist auch der Technologieausblick, den Fujitsu bei der Vorstellung seiner neuen Laufwerke gegeben hat. So will der Hersteller noch in diesem Jahr erstmals Kugellager aus Keramik bei seinen Festplatten einsetzen. Nicht ohne Grund: Das extrem widerstandsfähige Material wird für die nächste große Drehzahlhürde wohl unabdingbar. Fujitsu spricht von turbinenartigen 25.000 U/min.

Beeindruckende Dimensionen sind auch bei der Kapazität pro Platter zu vermelden: Fujitsu sieht 80 GByte derzeit als technisch machbar an. Zum Vergleich: Das Gros der Festplattenhersteller setzt bei schon verfügbaren Produkten maximal 20 GByte große Magnetscheiben ein. Einzig Western Digital kann schon mit dem nächsten Schritt aufwarten - die 30 GByte großen Plattern von WD wurden erst kürzlich vorgestellt. Wie weit die Datendichten von Magnetscheiben noch voranzutreiben sind, ließ Fujitsu ebenfalls durchblicken: 400 GByte werden als theoretische Grenze gesehen. (cvi)