FTD: UMTS zu langsam für Multimedia

Das UMTS-Netz des weltgrößten Mobilfunkanbieters Vodafone wird in den nächsten Jahren noch nicht stark genug sein, um die versprochenen Multimedia-Dienste zu liefern.

Dies berichtet die Financial Times Deutschland (FTD) in ihrer Freitagsausgabe. Demnach werden über die Mobiltelefone keine Videos oder andere multimediale Dienste angeboten werden können. Angepeilt war ursprünglich eine Datenübertragungsrate von 144 KBit pro Sekunde. Der britische Konzern reduziere seine Planungen nun auf 64 KBit.

Vodafone verspreche sich davon Kosteneinsparungen bei Investitionen in den Netzaufbau der in Europa rund 112 Milliarden Euro teuren UMTS-Technologie. Nun bestehe die Gefahr, dass sich UMTS noch langsamer durchsetzen werde als befürchtet, meint das Blatt. Der neue Mobilfunkstandard unterscheide sich damit zu Beginn nicht mehr von GPRS, berichtet die FTD weiter.

Die anderen Mobilfunkbetreiber in Deutschland würden nach Angaben der Zeitung an der Strategie festhalten, mit dem UMTS-Start eine Geschwindigkeit von mindestens 128 KBit pro Sekunde anzubieten. Auf einer Presseveranstaltung in München gab Mobilcom dagegen gegenüber tecChannel.de an, mit 144 KBit starten zu wollen. Gegenüber Nokia und Ericsson habe man entsprechende Vorgaben für die Netzinfrastruktur gemacht, hieß es.

Bereits Anfang der Woche forderte der Münchner Telekom-Konzern VIAG Interkom die Bildung eines Runden Tisches, um die drohende Kostenexplosion beim Aufbau der UMTS-Netze noch rechtzeitig in den Griff zu bekommen (wir berichteten).

Hintergründe zu UMTS finden Sie in den Reports UMTS: Dienste, Preise und Prognosen, UMTS: Chance für Provider und Hersteller und UMTS: Technik, Markt und Anwendungen. (kpf)