Freebase: Strukturierte Daten für das Web

Idee des Wissens-Webs

Ein Spinner jedenfalls ist Freebase-Erfinder Hillis nun wirklich nicht: Er promovierte am Bostoner MIT über künstliche Intelligenz, gründete 1985 die (später kommerziell gefloppte) Supercomputerfirma Thinking Machines mit und wurde danach Forschungschef bei Walt Disney Imagineering. Zuletzt hatte er die Forschungs- und Beratungsfirma Applied Minds gegründet, aus der Metaweb - 2005 mit Venture Capital gegründet - als Spin-off hervorgegangen ist.

Die Idee eines "Wissens-Webs" hatte Hillis schon im Jahr 2000 unter dem Namen "Aristotle" beschrieben. Mit der Umsetzung ließ er sich aber noch eine Weile Zeit. Unter anderem galt es, geeignete Technikexperten dafür zu finden. Die sind nun mit Robert Cook (Produktentwicklung, Experte für Datenbank-Design und Parallel Computing) und John Giannandera (CTO, früher in gleicher Position bei Tellme Networks und der Browser Group bei Netscape/AOL) an Bord.

"Wir wollen versuchen, die Datenbank der Welt mit allen Informationen der Welt zu schaffen", sagt Hillis. Alle Daten darin werden unter eine Creative-Commons-Lizenz gestellt, die ein kostenloses Sharing gestattet. Später will Hillis daraus einem Bericht der "New York Times" zufolge auch ein Geschäft machen, indem Metaweb proprietäre Informationen in gleicher Manier organisiert.

Freebase enthält bereits allerlei Informationen aus der Wikipedia, zu Musiktiteln (aus Musicbrainz), zu rund 100.000 Restaurants (von Chemoz) sowie Zensusdaten und lokale Informationen. Eine Reihe privatwirtschaftlicher Anbieter, darunter Encyclopaedia Britannica, sollen bereits ihre Bereitschaft signalisiert haben, Teile ihrer bestehenden Datenbank ebenfalls einzuspeisen. (Thomas Cloer/mje)