Freebase: Strukturierte Daten für das Web

Danny Hillis will mit seiner neuen Firma Metaweb Technologies das World Wide Web intelligenter machen.

Dazu hat Metaweb eine Datenbank namens Freebase geschaffen. Diese soll eine Brücke schlagen zwischen den verstreuten und unstrukturierten Informationen und Suchalgorithmen des bisherigen Webs und strukturierten Daten, die aber zumeist nicht öffentlich in Datenbanken vor sich hin schlummern - ein Schritt in Richtung des "Semantischen Web", das Web-Erfinder Sir Tim Berners-Lee seit Jahren propagiert.

Freebase soll nach dem Willen von Hillis und Metaweb zu einem zentralen Repository für alle digitalen Informationen der Welt werden, zu einer Art digitalem Almanach. Jeder, der seine Informationen darüber verbreiten möchte, darf mitmachen. Die strukturierten Informationen sollen es möglich machen, dass Software daraus Beziehungen und Bedeutungen erkennen kann.

Ein Eintrag über den kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger zum Beispiel würde verschiedene Attribute oder "Ansichten" enthalten, die ihn als Sportler, Schauspieler oder Politiker beschreiben. Programmierer und Web-Entwickler könnten mit solchem Material Abfragen erzeugen, die statt einer langen Liste von Fundstellen eine einzige, nützliche Antwort generieren.

Hillis hofft ferner, dass sein System auch die Kommunikation von Maschine zu Maschine revolutionieren kann. Eine Fernbedienung etwa könnte sich automatisch mit Daten aus Freebase auf einen neuen Fernseher einstellen. Und ein zukünftiger Videorecorder könnte einfach aufhören, zu blinken und sich selbst programmieren, statt seinen Besitzer zu verwirren.

Der Verleger Tim O'Reilly zieht für Freebase jedenfalls schon eine interessante Analogie: "Das ist wie ein System, mit dem man die Synapsen für das globale Gehirn erzeugt", sagt der Chef von O'Reilly Media.