Frankreich stell Internet-Raubkopien unter Strafe und will Kompatibilität der Formate erzwingen

Frankreich stellt das illegale Kopieren von Filmen und Musik aus dem Internet unter Strafe, schreckt aber vor einem Streit mit den USA über den Zwang zur Kompatibilität aller Musikformate zurück. Das französische Parlament billigte am Freitag endgültig ein Gesetz zum Schutz der Autorenrechte im Internet, das einen abgestuften Strafkatalog für illegales Kopieren vorsieht.

Das Gesetz schreibt dabei vor, dass alle digitalen Formate miteinander kompatibel sein müssen. Allerdings verweigert das Gesetz den Verbrauchern die Möglichkeit, diese Forderung durchzusetzen. Wichtig ist diese Bestimmung insbesondere für den US-Konzern Apple und seinen Online-Musikladen iTunes-Music-Store. Denn im iTunes-Music-Store kann man nur Musik im FairPlay-DRM-Format erwerben. Dieses Format ist allerdings auf anderen MP3-Playern nicht lauffähig.

Nach langer Debatte schrieben die Abgeordneten nun in das Gesetz, dass eine Behörde die Kompatibilität der Formate durchsetzen kann. Sie schränkten aber ein, dass dazu ein Antrag aus der Branche selbst kommen muss. In der Debatte hatte Kulturminister Renaud Donnedieu de Vabres erklärt: "Ein Verbraucher, der ein Werk legal erworben hat, muss es auf jedem beliebigen Gerät abspielen können."

Privatleute, die Musik illegal nur zum Eigenbedarf herunterladen, müssen künftig mit einem Bußgeld von 38 Euro rechnen. Wer Software zum Raubkopieren vertreibt, den erwarten bis zu sechs Monate Haft und 30.000 Euro Bußgeld. Personen, die den Kopierschutz knacken, aber nur den Eigenbedarf decken, kommen mit 3750 Euro Buße davon. Das Gesetz wurde nur mit Stimmen der Neogaullisten gegen die Stimmen der Zentrumspartei UDF und der linken Opposition angenommen. (fkh)