Forscher demonstrieren simultane Sprachübersetzung
Das Forschungsprojekt des "international center for Advanced Communication Technologies" (interACT) ist eine Zusammenarbeit der Universität Karlsruhe und der Carnegie Mellon University in Pittsburgh Das System arbeitet mit Ultraschall-Lautsprecher, die einen akustischen Strahl auf einen bestimmten Zuhörer richten. Die Zielperson hört die Übersetzung, sein Nachbar jedoch bleibt davon ungestört. Wie ein Scheinwerfer, der sein Licht nur auf eine Person richtet, erreichen die Töne des "Sprachstrahls" nur eine Person. Die schriftliche Form der Sprachübersetzung präsentierte interACT in so genannten "Sprachbrillen". Diese Technologie projiziert die Simultanübersetzung in die Brille, der Brillenträger kann den Text dort mitlesen.
Für die Zukunft entwickelt das Team auch Techniken, mit denen die Nutzer direkt eine fremde Sprache sprechen können, ohne diese zu beherrschen. Dafür greifen die Wissenschaftler elektrische Signale an Mund und Hals ab, die durch die Bewegung der für die Artikulation benötigten Muskeln entstehen. Das System erkennt diese Signale als Sprache, übersetzt sie und gibt sie in einer anderen Sprache hörbar aus. Der Sprecher formt also mit dem Mund lautlos die Worte, die dann in der Fremdsprache ertönen. Die Vorteile dieser Technologie erklärt Dr. Tanja Schultz, Professorin an der Carnegie Mellon University und interACT-Wissenschaftlerin: "Damit kann unhörbare in hörbare Sprache umgewandelt werden. Es ist also möglich, zu sprechen, ohne andere Personen in der Nähe zu stören, oder etwas zu sagen, was nicht für fremde Ohren bestimmt ist." (hal)
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