Flexibel in der Mittelklasse

Mit einer langen Liste von Komponenten wird die Voice-over-IP-Serie "Hipath 5000" von Siemens allen Ansprüchen gerecht. Das TK-System kann sich mit seiner Sprachqualität gut sehen lassen, wenn es auch für Teleworker nicht geeignet ist.

Von: Herbert Almus, Carsten Rossenhövel, Dr. K Plessner

Unter dem Namen "Hipath" hat Siemens eine ganze Familie von Voice-over-IP-Geräten für Firmen-Intranets zusamengefasst. Dazu gehören Telefone, Gateways und Gatekeeper, wobei alle Komponenten jeweils in verschiedenen Ausführungen zur Wahl stehen. Mit dem umfangreichen Angebot will der Hersteller nach eigener Aussage eine Gesamtlösung bieten, die an die jeweilige Kundensituation optimal angepasst ist. Die Hipath-5000-Produktreihe enthält folgende Teile:

- "Hipath 5500": Gatekeeper für mittelgroße Voice-over-IP-Netze,

- "RG 2500": Gateway für mittelgroße LANs,

- "RG 2200": Kombination aus Gateway und Gatekeeper für große Systeme,

- "Radvision L2W-323/BRI-A": für kleine LANs

- Optipoint: IP-Telefone

- Opticlient: Software-Clients für Windows-PCs

Dazu kommen Spezialgeräte wie Terminaladapter für den Anschluss von Faxgeräten und Modems.

Die Teststellung umfasste 15 Geräte: Im Kern arbeitete abwechselnd einer der Gatekeeper RG 2200 und Hipath 5500. Die Gateways RG 2500, RG 2200 und eines von Radvision mit auf Siemens angepasster Software verbanden das IP-Netz über zwei Siemens-TK-Anlagen (Hicom 112 und Hicom 300) mit den ISDN-Leitungen des Telefonnetzes. Vier IP-Telefone der Typen "Optipoint 300 Basic" und "Optipoint 300 Advanced" sowie drei PCs mit verschiedenen Voice-over-IP-Clients dienten als Endgeräte. Hinzu kam noch ein PC für die Administration und zwei Hicom-Telefonanlagen mit jeweils einem Systemtelefon.

Zum Siemens-Portfolio gehören drei verschiedene Software-Clients für Windows: Opticlient 330, eine Software im klassischen Windows-"Look&Feel" ist für durchschnittliche Ansprüche gedacht. Opticlient 360 hat ähnliche Funktionen, jedoch eine andere "Visualisierung". Und Opticlient 350 ist ein Java-Client für Profi-Telefonierer. Alle Programme unterstützen Standard-Full-Duplex-Soundkarten und gewöhnliche Mikrofone oder Headsets, der Anwender braucht also seine Hardware nicht extra aufzurüsten. Auf Wunsch kann er die "Multimediatastatur" von Siemens verwenden, die mit einem Lautsprecher, einem Mikrofon und einem Headset-Anschluss ausgestattet sind.

Standard-Soundkarten haben jedoch einen Nachteil: Wie auch bei anderen Windows-Applikationen ist nicht garantiert, dass alle Kombinationen der Opticlient-Software mit verschiedenen Soundkarten störungsfrei funktionieren. Aus diesem Grund bieten einige Voice-over-IP-Hersteller eigene Hardware zum Einbau in PCs an, die nicht nur eine Soundkarte enthält, sondern auch den "Codec"-Prozessor, der die übertragenen Daten komprimiert. Langsame PCs tun sich ohne diesen Zusatz schwer. Siemens will im nächsten Jahr eine auch für Notebooks geeignete USB-Zusatzbox mit Codec, Lautsprecher und Headset-Anschluss auf den Markt bringen.