Flash-Speicher überrollt Harddisk

Die Festplatten-Industrie beäugt mit großer Besorgnis die fallenden Preise für Flash-Bausteine. Die Halbleiterspeicher sollen bis 2009 die herkömmliche Festplatte in vielen Notebooks ergänzen oder ganz ersetzen.

Eine aktuelle Studie des Marktforschers iSuppli geht davon aus, dass bis in zwei Jahren deutlich mehr als 50 Prozent aller Notebooks ihre Daten zumindest teilweise auf Flash-Speicher sichern. Hauptgrund für den Flash-Boom ist die stetig billiger werdende Produktion des Speichers.

iSuppli rechnet für das vierte Quartal 2009 mit 24 Millionen Notebooks, die ihre Daten auf Flash-Speicher ablegen. Bei dem prognostiziertem Marktvolumen von 40.1 Millionen Notebooks entspricht dies einem Anteil von fast 60 Prozent. Im ersten Quartal 2007 verwendeten lediglich 143.600 oder 0,7 Prozent der mobilen PCs einen rein elektronischen Massenspeicher.

Im Jahr 2003 war ein GByte NAND-Flash noch rund 100-mal teurer als sein Äquivalent auf einer magnetischen Festplatte. Für 2009 schätzt Isuppli, dass für Flash-Speicher lediglich 14-mal mehr bezahlt werden muss. Den Mehrkosten stehen Vorteile in Stromverbrauch, Geschwindigkeit, Größe und Gewicht gegenüber, die sich vor allem bei mobilen Geräten bemerkbar machen.

Allerdings bedeutet dies nicht das sofortige Aus für magnetische Festplatten. Zwar werden sich Solid State Drives als Festplattenersatz im Ultraportable-Bereich durchsetzen. Aber iSuppli rechnet bis 2007 im Massenmarkt der Standardnotebooks nur mit einem Anteil von 25 Prozent, die komplett ohne magnetische Festplatte auskommen. 58 Prozent dürften demnach eine Hybrid-Festplatte mit Flash als großen Cache nutzen, 17 Prozent weiterhin die traditionelle Festplatte. (ala)