Business Intelligence

Firmenweite BI-Strategien noch Mangelware

Hohe Kosten durch mangelnde Transparenz

Die fehlende Transparenz über das Vorhandene und die heterogene organisatorische Einbettung der einzelnen, isolierten BI-Systeme verursachen oft hohe Kosten und verzögern die Nutzung der Informationen. Um den historisch gewachsenen Strukturen entgegenzuwirken, müssen Unternehmen eine firmenweite Strategie für BI entwickeln.

"Bei der Umsetzung einer solchen Strategie sind die Aspekte Technik, Organisation und fachliche Anforderungen zu berücksichtigen", empfiehlt BARC-Experte Vierkorn. Auf Seiten der Technik müsse vor allem festgelegt werden, welche IT-Architektur die unterschiedlichen Anforderungen am besten erfüllt. Ein weiterer Schwerpunkt - neben der Wahl der richtigen BI-Software - liege auf dem Datenmanagement. "Eine entsprechende Organisation von Business Intelligence wird heute vermehrt mit Hilfe von Competence Centern umgesetzt." Dabei übernähmen die Business Intelligence Competence Center (BI CC) neben der initialen Koordination und Steuerung der Umsetzungsarbeiten häufig die Software-Auswahl, die Abstimmung des Datenmanagements, die Koordination des Betriebs, die BI-Governance sowie Support und Schulung.

"Schon aus der Bezeichnung geht hervor: Business Intelligence ist für das Business", sagt Vodafone-Analyst Yunak. Deshalb sei es keine vorrangig IT-technische Aufgabe, eine BI-Strategie zu formulieren, vielmehr müsse das Business-Management von Anfang an ins Boot geholt werden. Dabei geht es aus seiner Sicht primär darum, ein gemeinsames Verständnis dafür zu gewinnen, welche Wünsche und Anforderungen an eine BI-Initiative gestellt werden und welche Ziele damit erreicht werden sollen. "Ohne klare Ausrichtung auf die Geschäftsziele zahlen sich BI-Initiativen nicht aus - deshalb verzeichnen viele Unternehmen auch keinerlei Verbesserungen."

Das Engagement des Business-Managements ist allerdings nicht bei der Formulierung der Strategie gefragt. "Um die entwickelten Standards und Richtlinien im Unternehmen umsetzen zu können, benötigt eine einheitliche Business-Intelligence-Strategie einen entsprechenden Sponsor, der neben Budgets auch die notwendige Durchsetzungskraft im Unternehmen sicherstellt.", sagt Vierkorn von BARC. Wenn es daran fehlt, so der Experte, kann dies zum Scheitern der entwickelten Strategie und damit zum Ausbleiben der erwünschten positiven Effekte führen. "Es ist offensichtlich, dass es den Unternehmen bei der Entwicklung einer BI-Strategie nicht an technischer Kompetenz mangelt, sondern am Engagement des Business-Managements", resümiert Vodafone-Experte Yunak.