Prognose

Firmenpleiten 2014 auf tiefstem Stand seit 19 Jahren

Positive Prognose für 2014: Die Zahl der Unternehmenspleiten soll auf einen seit vielen Jahren nicht mehr erreichten Tiefstand sinken. Hintergrund ist eine wieder anziehende Konjunktur. Sorgenkinder bleiben Spediteure und Drucker.

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland soll nach einer Prognose des Kreditversicherers Euler Hermes im kommenden Jahr auf den tiefsten Stand seit 19 Jahren sinken. "Im Gefolge einer robusten Konjunktur rechnen wir mit einer weiteren Abnahme um sechs Prozent auf 25.000 Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2014", sagte Euler-Hermes-Chefvolkswirt Romeo Grill im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Weniger Firmenzusammenbrüche hatte es in Deutschland zuletzt im Jahr 1995 mit damals 22.344 Fällen gegeben.

Bereits im zu Ende gehenden Jahr 2013 habe sich mit einem Minus von sechs Prozent auf rund 26.500 Unternehmenszusammenbrüche ein deutlicher Rückgang abgezeichnet, so Grill. Auch bei der Zahl der von einer Insolvenz betroffenen Beschäftigten rechnet Grill im kommenden Jahr mit einem deutlichen Rückgang um etwa 10 Prozent. Für das Jahr 2013 geht der Experte noch von rund 150.000 Betroffenen aus, nach knapp 183.500 betroffenen Mitarbeitern im Jahr 2012.

Hauptbetroffene der Firmeninsolvenzen seien im Jahr 2013 vor allem kleine und mittlere Unternehmen gewesen, berichtete Grill. Spektakuläre Großinsolvenzen seien dagegen eher die Ausnahme gewesen. Im laufenden Jahr stehen nach Einschätzung von Euler Hermes weiterhin Spediteure, die Druckindustrie und das Baugewerbe an der Spitze der Liste der insolvenzgefährdeten Branchen.

In der Speditions- und Logistikbranche mussten 20 von 1000 Unternehmen Insolvenz anmelden. Für das kommende Jahr rechnet Grill jedoch auch bei dem langjährigen Insolvenz-Spitzenreiter mit einer Verbesserung. An zweiter Stelle rangierte 2013 die Druckindustrie mit einer Insolvenzquote von 15 je 1000 Firmen. Auf den vorderen Plätzen der Insolvenz-Statistik seien aber auch der Versand- und Internethandel sowie die Gebäudereiniger zu finden.

Von Platz vier auf Platz drei rückte der Maschinenbau vor. Vor allem mittelständische Betriebe hätten 2013 unter sinkenden Ausrüstungsinvestitionen und zurückgehenden Exporten gelitten, so dass die Insolvenzquote der Branche im laufenden Jahr um 0,1 Prozentpunkte auf 1,2 Prozent angestiegen sei. Bereits im kommenden Jahr sei jedoch wieder eine allmähliche Erholung in Sicht.

In der gesamten deutschen Wirtschaft lag die Insolvenzquote nach der Prognose im Jahr 2013 bei 0,82 Prozent. Für 2014 geht Euler Hermes von einem leichten Rückgang der Quote auf 0,78 Prozent aus. (dpa/mje)