Gartner

Firmen sollten dem Business Consumer entsprechen

Die meisten Mitarbeiter hören am Arbeitsplatz nicht schlagartig auf, (auch) Verbraucher zu sein.

Und die meisten Firmen täten gut daran, diesem Business Consumer entgegenzukommen und ihm einen adäquaten digitalen Arbeitsplatz anzubieten, schreibt die Marktforschungs- und Beratungsfirma Gartner. "Die substanzielle Lücke zwischen der Business- und Consumer-Computing-Umgebung wird üblicherweise mit Gründen wie Kultur, Sicherheit und Compliance erklärt", sagt der Analyst Matthew Cain. "Diese Annahmen gehören aber neu auf den Prüfstand. Für viele Unternehmen wird die teilweise oder vollständige Einführung eines Computings im Consumer-Stil für Geschäftszwecke von Vorteil, in einigen Fällen sogar umwälzend sein."

Die meisten Organisationen reagierten auf Konsumerisierung bis dato eher ad-hoc, entweder die IT oder Fachbereiche jonglierten mit Initiativen wie Bring Your Own Device (BYOD), Bring Your Own Application (BYOA), mobile Anwendungsentwicklung oder DevOps-Development. Das geschehe aber taktisch und isoliert und vielfach kundengerichtet ohne Auswirkungen auf die Partner- oder Mitarbeiter.

Gartner rät IT-Verantwortlichen stattdessen, strategisch ein Portfolio digitaler Werkzeuge und Dienste für den Arbeitsplatz zusammenzustellen und die Wirkung der Investitionen zu verstärken. So ließen sich Kenntnisse besser übertragen und Anwendungen über die drei Kundenkreise Mitarbeiter, Partner und Kunden hinweg wiederverwenden. "Erfahrungen, die man bei der App-Entwicklung für die Belegschaft gesammelt hat, lassen sich beispielsweise auf die Partner- und Kunden-Communities übertragen", erläutert Gartner-Mann Cain, "oder Kenntnisse aus dem User-Experience-Design für Kunden kann man auch auf die Mitarbeiter anwenden."

Für die nächsten Jahre müsse jedenfalls ein Plan her, um den Veränderungen der digitalisierten Arbeitswelt in den kommenden Jahren proaktiv begegnen zu können - mit einem Paket aus Richtlinien, Fähigkeiten, Tools und Services. "Entscheidend ist dabei weniger, wie IT-Verantwortliche reagieren, als vielmehr dass überhaupt ein Programm existiert, um strategisch und konsistent auf die sich verändernden Dynamiken am Arbeitsplatz zu antworten", so Cain weiter. (mje)