Firewire: Nepp oder Innovation?

Auf der Apple-Plattform und digitalen Videoanwendungen hat sich 1394 bereits etabliert. Nun schickt sich die auch als Firewire bekannte Highspeed-Schnittstelle an, den PC-Markt zu erobern. 1394 will SCSI, IDE und USB in die Schranken weisen.

In der Theorie ist die von Apple kreierte und bereits 1995 als Industriestandard verabschiedete Schnittstelle eine feine Sache. Ease of use ist bei 1394 groß geschrieben: 1394 ist hot-plug-able und ermöglicht damit das Anschließen im laufenden Betrieb, das lästige Jumper setzen für IDs, Master/Slave oder Terminierung entfällt - Plug & Play in Reinkultur. Hinzu kommt die hohe Bandbreite von 400 MBit/s im derzeit verbreiteten Standard sowie die Möglichkeit, 1394-Geräte mit bis zu 1,5 A über die Schnittstelle zu versorgen. Detaillierte Grundlagen zur 1394-Schnittstelle finden Sie in einem extra Artikel.

Das 1394-Interface bietet ideale Vorraussetzungen für externe Massenspeicher. Das dachte sich auch Western Digital, der als erster namhafter Hersteller eine externe Festplattenlösung mit 1394-Anschluss anbietet. Diese ist aber auch nicht anders aufgebaut wie die externen 1394-Festplatten weniger bekannter Anbieter: IDE-Festplatte X in einem Gehäuse Y und noch ein Controllerbaustein Z für die IDE-1394-Umsetzung. Drives mit einem Native-1394-Interface lassen wohl noch bis Sommer 2000 auf sich warten.

Die zusammengewürfelten Produkte wären ja nicht weiter schlimm, wenn Preis und Leistung stimmen würden. Und hier brachte unser Test doch einige Überraschungen. Auf selbige kann man sich auch bei den 1394-Controllern gefasst machen: Der schnelle Griff ins Regal führt zu Hause oft zur Ernüchterung. Viele Controller können nur Videoequipment ansteuern, Massenspeicher wie Festplatten werden nicht unterstützt. Besonders ärgerlich: Davon ist auf der Verpackung oft nichts zu lesen.