Finanzspritze für Werbefilter WebWasher

Die WebWasher AG hat für ihre zweite Finanzierungsrunde einen neuen Partner gefunden. Wie das Unternehmen am Montag bekannt gab, steuert die Münchner TecVenture GmbH eine Million Euro bei, um die Entwicklung von neuen Produkten zu stützen.

Die WebWasher AG, deren Aktien noch nicht gehandelt werden, ist ein Spin-Off des Siemens-Konzerns. Das Unternehmen wurde im Oktober 1999 ausgegliedert, um die Filtertechnologie des populären Werbe-Blockers WebWasher besser vermarkten zu können.

Zuvor hatten drei Siemens-Angestellte das Programm entwickelt, das sich aufgrund seiner Leistungsfähigkeit und der flexiblen Konfigurationsmöglichkeiten schnell zum Renner entwickelte. So kann WebWasher auch gezielt die Werbung anzeigen, die den Benutzer wirklich interessiert. Da das Utility für Windows, Linux und MacOS verfügbar und bis heute für den privaten Einsatz kostenlos ist, erfreut es sich stetig steigender Beliebtheit. Laut Angaben der WebWasher AG setzen es bereits über 4 Millionen Surfer ein.

WebWasher arbeitet als Proxy-Server zwischen dem Browser und der eigentlichen Internet-Verbindung oder eventuell vorhandenen anderen Proxy-Lösungen. Ist es auf maximale Filterung gestellt werden auch vertikale Banner, sogenannte "SkyScraper", nicht mehr angezeigt - ebenso wie Flash-Banner und die üblichen animierten Anzeigen.

Neben dem kostenlosen WebWasher bietet das Unternehmen auch eine WebWasher Enterprise Edition an, die unter anderem "betriebsfremde Inhalte" filtert - also alles, was von der Arbeit ablenken könnte. Zu den Kunden der Enterprise Edition zählen die HypoVereinsbank, BASF, BMW, die Commerzbank, Infineon und natürlich Siemens.

Der WebWasher für Profis funktioniert nicht nur mit automatischer Filterung anhand der Eigenheiten von Bannern sondern arbeitet auch mit "Black Lists". Darin sind die "verbotenen" Inhalte vermerkt.

Auf dieser Basis will die WebWasher AG jetzt aufbauen und neue Produkte anbieten, die sich vor allem an Großunternehmen richten. Dazu schießen neben der Million von TecVenture (keine Beziehung zu tecChannel.de) auch die Altinvestoren Siemens Venture Capital GmbH und die Schweizer Invision AG mehrere Millionen Euro zu. Der genaue Umfang der zweiten Finanzierungsrunde des Unternehmens wurde nicht genannt. (nie)