Filesharing-Verkehr auf Behinderung testen

Filesharer wehren sich gegen ISP-Blockaden

Die Electronic Frontier Foundation (EFF) hat gestern, Mittwoch, eine detaillierte Anleitung veröffentlicht, wie Nutzer ihre Internet Service Provider (ISP) auf Behinderungen von Filesharing-Verkehr testen können. Die Cyberspace-Bürgerrechtsorganisation stellt dazu auch ein Tool zur Verfügung.

Der Aufruf ist eine Reaktion auf die im Oktober von der EFF nachgewiesene Behinderung von Filesharing-Traffic durch den US-Provider Comcast.

"Comcast diskriminiert auf Basis der genutzten Protokolle verschiedene Arten des Internet-Verkehrs", so EFF-Anwalt Fred von Lohmann. Derartige Protokoll-spezifische Diskriminierung ist laut EFF gefährlich für die Innovation im Internet, da ISPs damit ein extremes Maß an Kontrolle darüber hätten, welche neuen Anwendungen und Services angeboten werden können. Diesbezüglich ist beachtenswert, dass auch eindeutig legale Angebote wie Joost Peer-to-Peer-Technologien nutzen und von Filesharing-Behinderungen mit ausgebremst werden könnten.

Jetzt will die EFF die Nutzer mobilisieren, um ihre ISPs auf die Behinderung von Filesharing durch das Einschleusen gefälschter Daten-Pakete zu testen. Dazu wurde online eine genaue Erklärung des Konzeptes sowie die Nutzung des Programmes Wireshark für entsprechende Tests veröffentlicht.

Im Oktober 2007 durchgeführte Tests der EFF und anderer Organisationen hatten ergeben, dass der Provider Comcast mit gefälschten Daten-Paketen die Nutzung von Filesharing-Anwendungen wit BitTorrent und Gnutella behindert. Eben dieses Filesharing macht nach einer aktuellen Studie den größten Teil des Internet-Verkehrs aus. Der Kampf der EEF gegen Comcast könnte sich also als Spitze eines Eisberges entpuppen, falls auch anderen ISPs entsprechende Bremsmethoden nachgewiesen werden. (pte/hal)