Fiber Channel over Ethernet: Breitseite gegen iSCSI

Die Storage-Netzwerkeindustrie könnte sich erneut transformieren. Zumindest, wenn es nach dem Willen einer Unternehmensgruppe geht, die eine neue „Fiber Channel over Ethernet“-Technologie (FCoE) entwickeln will. Die Spezifikation wurde bereits dem National Standards Institute (ANSI) als Vorschlag für einen neuen Standard vorgeschlagen. Allgemein veröffentlicht soll er erst im Laufe des Jahres 2008 werden.

Zu den Protagonisten des Vorschlags zählen Brocade, Cisco, EMC, Emulex, IBM, Intel, Nuova, Qlogic und Sun Microsystems. Federführend in dieser Gruppe scheint wohl Cisco und die hierzulande ziemlich unbekannte Nuova zu sein. Von letzterer stammen aber anscheinend große Teile der technologischen Entwicklung. Nuova entwickelte sich aus Andiamo Systems heraus, die Cisco übernahm; Cisco soll auch größere Anteile an Nouva halten.

FCoE würde es nach Angaben dieser Unternehmen ermöglichen, SAN-Datenverkehr (Storage Area Network) nativ über Ethernet-Netzwerke zu transportieren. Anwender hätten demnach neue Wahlmöglichkeiten für eine übergreifende Server-Konnektivität im Data-Center und würde die existierende Server-Konnektivität und Protokolle ergänzen. Die konsolidierte Konnektivität habe langfristig niedrigere Betriebskosten zur Folge, heißt es. Das FCoE-Verwaltungsmodell sei mit dem Modell konsistent, das in Fiber-Channel-SANs gebräuchlich ist. FCoE liefere ein vereinigtes Rechenzentrums-Fabric, das die Anforderungen an Zuverlässigkeit, Latenz und Leistung für Speicher- und Rechenzentrums-Konnektivität erfülle.

Vor allem scheint FCoE gegen iSCSI positioniert zu sein. Denn es kann alles, was iSCSI kann – und noch ein bisschen mehr. Vor allem – und das ist eines der Hauptargumente des Komitees – würde es die Investitionen in existierende Fiber-Channel-SANs schützen. Denn das Verwaltungsmodell soll absolut konsistent mit dem sein, das in FC-SANs gebräuchlich ist.

Auffallend freilich, dass in der Fürsprechergruppe HP, Microsoft und Network Appliance nicht dabei sind, denen ein iSCSI-Erfolg mehr am Herzen liegt als ein FCoE-Durchbruch. Bei HP ist die Sache sicherlich ambivalent, da man im FC-SAN-Bereich ebenfalls gut unterwegs ist.

Sollte FCoE an Fahrt gewinnen, dürfte freilich Microsoft früher oder später auch mit von der Partie sein. Und in den USA wird überdies kolportiert, dass dann auch die Chipgrößen Broadcom und PMC-Sierra wohl relativ schnell mit dabei wären, um Intel das Feld nicht alleine zu überlassen. (speicherguide.de/hal)

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