Fast jeder Europäer besitzt ein Handy

Festnetz ade: Europäer im Handyrausch

Europa wird zunehmend mobil. Nach Angaben des Statistikamtes der Europäischen Union (EU) Eurostat ist fast die gesamte EU-Bevölkerung rechnerisch mit einem Mobilfunkgerät ausgestattet.

Demnach kommen auf 100 Einwohner in den 27 Mitgliedsländern 96 Handys. Mitgerechnet werden dabei Geräte mit Prepaidkarten. Laut Eurostat-Erhebung hatten im Jahr 2006 europaweit außerdem immerhin fast 20 Prozent aller Haushalte keinen Festnetzanschluss mehr und verfügten nur noch über ein Mobiltelefon - ein Trend, der sich auch in der Arbeitswelt abzeichnet. Smartphones, Laptops und Pocket-PCs sind aus dem mobilen Geschäftsalltag nicht mehr wegzudenken, die Anzahl der mobilen Endgeräte in Unternehmen steigt ständig.

In einem gemeinsamen Report erläutern Berlecon Research und die Fraunhofer-Einrichtung für Systeme der Kommunikationstechnik ESK, dass Unternehmen, die Mobility-Lösungen einsetzen oder deren Einsatz planen, diese nicht nur nach dem Funktionsumfang zur Synchronisation von Daten bewerten. Vielmehr sei auch zu prüfen, in welchem Maß die anvisierte Lösung den jeweiligen Anforderungen im Unternehmen an ein zentrales Gerätemanagement gerecht werde. "Gerade in größeren Unternehmen, in denen viele und teilweise sehr unterschiedliche Endgerätetypen oder -versionen im Einsatz sind, bindet das Management des Endgeräte-Pools enorme Ressourcen der Unternehmens-IT, die produktiver genutzt werden könnten", sagt Berlecon Research Geschäftsführerin Nicole Dufft.

Dabei sind die Vorteile des mobilen Arbeitens auch für die Unternehmen kaum mehr wegzudiskutieren: "Wer sein 'Büro' ständig dabei hat, kann auch entsprechend schnell auf Kundenwünsche reagieren", erklärt Axel Schnell, Chief Operating Officer des ITK-Systemintegrators Nextiraone, im Gespräch mit pressetext. "Durch das dichte Netz ist der Spezialist auch fast immer für den Kollegen greifbar, mit dem er in Echtzeit Probleme analysieren und schnell Lösungen erarbeiten kann." Mobil mit umfangreichen Echtzeitdaten versorgt zu sein, bedeute, direkt eine passende Lösung für ein Problem aufzeigen zu können, so Schnell. "Wenn man die Workflows quasi live bzw. mobil schon anstößt, wird dort Zeit gespart, wo man sie ohnehin nur schwer rechtfertigen kann, nämlich bei den Wartezyklen."

Nach Auffassung des Nextiraone-Managers muss dabei den eigenen Unternehmens-Prozessen ein durchdachtes Konzept zu Grunde liegen, damit man auch Schwachstellen anderer analysieren und deren Abläufe verbessern kann. Nach Ansicht von Branchenexperten verlieren Unternehmen ohne eine IT-Infrastruktur für mobiles Arbeiten an Schlagkraft und Wettbewerbsfähigkeit. Auch eine Studie der Aberdeen Group belegt, dass sich für viele Unternehmen der Einsatz so genannter Sales Force Automation (SFA) auszahlt, bei dem ein Verkäufer beispielsweise von unterwegs direkt Zugang zu den Unternehmensdaten wie Kundenkontaktinformation und Verkaufshistorie hat und so entsprechend beraten kann. Gemäß Aberdeen-Studie gaben 59 Prozent der befragten Unternehmen die Möglichkeit, in Echtzeit Verkäufe zu tätigen, als wichtigsten Grund für die SFA-Verwendung an. (pte/hal)