Fels in der Brandung

Gigabit-Ethernet hält Einzug in die Unternehmen. Ursprünglich auf kurze Entferungen limitiert, erweitern neuere Entwicklungen die überbrückbaren Distanzen immer mehr. Dieses und die Kompatibilität mit existierenden Techniken sind in den Augen der Marktforscher ein Grund, warum die Gigabit-Technik künftig einen noch höheren Stellenwert einnehmen wird.

Gegenstand der Tester-Neugierde war diesmal ein komplettes Szenario, wie es in der Netzwerkpraxis häufig vorkommt (Bild 1): Die Datenströme werden im Testgerät (Netcom Smartbits) erzeugt und auf einen Workgroup-Switch gegeben. Von dort laufen sie über einen Gigabit-Uplink auf den Gigabit-Switch, der in diesem System den Backbone verkörpert. Dieser reicht die Daten seinerseits an einen zweiten Workgroup-Switch weiter. Das geschieht ebenfalls über einen Uplink, der in die-sem Fall natürlich besser "Downlink" heißen würde. Von dort gelangen sie zurück zum Meßgerät. Selbstverständlich bildet die Datenverbindung in diesem Mininetz keine Einbahnstraße, die Bits fließen in Gegenrichtung genauso. Weil in der Praxis solche Unternehmensnetze auch häufig aus einer Hand stammen, stellten auch wir unsere Konfiguration aus Geräten eines einzelnen Herstellers zusammen.

Für den Backbone wählten wir einen muskelbepackten Gigabit-Switch der Enterprise-Klasse, den "Smartswitch Router 8000" des US-Herstellers Cabletron. Die Typenbezeichnung deutet an, daß die Maschine nicht nur als Switch für die physikalische Ebene fungiert, sondern auch Routing und Layer-4-Switching beherrscht. Dem konnten wir in diesem Rahmen allerdings nicht auf den Grund gehen; unsere Tests beschränkten sich auf die beiden unteren OSI-Ebenen. Allerdings haben wir uns vorgenommen, zu einem späteren Zeitpunkt auch die höheren Schichten einer genaueren Betrachtung zu unterziehen.

Bei den beiden Workgroup-Switches, die dem Backbone-Switch zu-arbeiten, handelt es sich um identische Geräte des Typs "Smartswitch Router 2000", ebenfalls aus dem Hause Cabletron. Dieses Modell ist seit August vergangenen Jahres am Markt, der 8000er seit knapp einem Jahr. Die Anordnung, bestehend aus den beiden 2000ern und dem 8000er Switch, wurde während der gesamten Untersuchungen soweit sinnvoll als einheitliches Ganzes getestet. Die wichtigsten Erhebungen dienten der Erfassung des Durchsatzes, der Latenzzeit und der Korrektheit der Übertragung. Weitere Messungen beleuchteten die Fähigkeit der Geräte, Daten zwischenzupuffern ("Back-to-Back"- Test) und die relevanten Standards einzuhalten.