Fehlerhafte Signaturdatei kostet Trend Micro acht Millionen US-Dollar

Die fehlerhafte Signaturdatei, die der Antivirenspezialist Trend Micro Ende April verbreitete, wird richtig teuer. Wie das Unternehmen jetzt mitteilte, beläuft sich der dadurch entstandene Schaden auf insgesamt acht Millionen US-Dollar.

Das Update hatte einen Fehler enthalten, der bei bestimmten Systemen zu einer bis zu 100-prozentigen Auslastung der CPU und infolgedessen zu Hängern oder Abstürzen führte. Obwohl der Hersteller den Fehler innerhalb von 90 Minuten korrigiert und neue Muster bereitgestellt hatte, erwischte es einige Anwender. Am schlimmsten war die Situation in Japan, doch auch in Europa gab es betroffene Unternehmen. Insgesamt habe es Anfragen von 28.300 Privatkunden und 700 Unternehmen gegeben.

Trend Micro hatte den Vorfall damals bedauert und unmittelbar danach angekündigt, keine Entschädigungen zahlen zu wollen. Erste Schätzungen über die Schadenshöhe hatten sich Anfang Mai auf drei Millionen US-Dollar belaufen. Das Geld musste für die Einrichtung eines eigenen Notfall-Callcenters investiert werden, das in Japan an Wochenenden und während mehrerer Feiertage geöffnet war. Außerdem habe man der Panne wegen zusätzliche Anzeigen geschaltet, so der Hersteller.

Es hätten jedoch nur wenige Firmenkunden auf Grund der Schlappe ihre bestehenden Verträge gekündigt. Das hänge jedoch auch damit zusammen, dass es für Unternehmen nicht leicht ist, ihre Antivirenstrategie zu ändern. Die tatsächlichen Auswirkungen werde man daher erst im nächsten Jahr feststellen können, so eine Sprecherin.

Auf Grund der unerwarteten Kosten hat Trend Micro seine Schätzungen für Umsatz und Gewinn für das Quartal von April bis Juni nach unten korrigiert. (Martin Seiler/uba)