Fedora-Supportprojekt macht dicht

Das von Freiwilligen betriebene Projekt "Fedora Legacy" wollte langfristigen Support für Red Hats experimentellere Linux-Distribution bieten. Nun wird es eingestellt.

Red Hat bietet nur für sein kostenpflichtiges und im Abonnement erhältliches Enterprise Linux (RHEL) längerfristigen Support an. Fedora ändert sich im Gegensatz zu RHEL rascher und dient dem Hersteller unter anderem als Testumgebung bei der Implementierung neuer Technologien.

Die beiden Fedora-Legacy-Betreiber Jesse Keating und David Eisenstein erklärten Ende vergangener Woche in der Projekt-Mailing-Liste, Fedora Legacy befinde sich "im Prozess der Abschaltung". Konkrete Gründe dafür nannten sie nicht, Keating beklagte aber zumindest in einem separaten Posting mangelnde Partizipation externer Programmierer. Auch die Finanzierung war offenbar ein Problem. "Leider ist das alles nur Nehmen, Nehmen, Nehmen und kein Geben", so Keating.

Ein weiterer Faktor sei gewesen, dass Red Hat seine Unterstützung für Fedora von zuvor neun auf jetzt 13 Monate verlängert habe. Dies bedeute, dass Fedora-Nutzer nicht mehr immer gleich das neueste Release einspielen müssten, um Support zu erhalten, sondern nur noch jede zweite Version upgraden müssten.

Im Oktober hatte Red Hat Fedora Core 6 veröffentlicht. Seit dem Start des Projekts ist mit CentOS - ein Versuch, RHEL auf Basis des Quellcodes zu reproduzieren - eine weitere kostenlose Red-Hat-Option entstanden. Oracle will RHEL gleichfalls klonen, verlangt für seinen Linux-Support allerdings Geld (wenn auch weniger als Red Hat selbst). (Thomas Cloer/mec)