Faxen - einfach kompliziert

Faxmodems: Die Klassiker

für die Faxübertragung

Bei Klasse-2- und -2.0-Geräten wurden mehr Funktionen auf das Modem verlagert. Klasse 2 ist nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zum Standard 2.0, wobei Hersteller einfach den noch nicht verabschiedeten Stand der Spezifikation implementierten. Modems nach dem offiziellen Klasse-2.0-Standard verfügen über das T.30-Protokoll und ECM. Der Server liefert nur noch die Faxdaten. Das T.30-Protokoll ist fest in der Modem-Firmware eingebrannt und läßt keine Veränderungen oder Anpassungen zu.

Da das T.30-Protokoll Interpretationsspielräume zuläßt, kommt es manchmal zu Inkompatibilitäten. Diese führen zu Verbindungsabbrüchen oder zu Ungereimtheiten mit Gegenstellen, die eventuell mit einem Modemtyp erreichbar sind, mit einem anderen aber nicht. Die Erkennung von Durchwahlstellen ist nicht möglich, so daß ein Eingangsrouting von Faxen nur anhand des Modemkanals (COM-Port) oder der Absenderkennung (CSID) vorgenommen werden kann - beides im Netzwerk keine befriedigende Lösung. Durch die genannten Einschränkungen und die Beschränkung auf die MH-Kompression sind Modems nur für den Einsatz bei kleinem Faxaufkommen geeignet.

CAPI-Karten haben eine weite Verbreitung für den Faxversand gefunden. Diese Schnittstelle definiert für Fax das SFF-Format (Structured Fax File), in dem Faxdaten vom Faxserver an die CAPI übergeben werden. Der CAPI-Treiber und die Karte gemeinsam wickeln dann die Faxübertragung ab, indem Sie aus den Faxdaten ein analoges Signal erzeugen und dieses übertragen.

Eine passive ISDN-Karte leistet nur etwas mehr als die elektrische Anpassung ans ISDN. Die Faxübertragung mit diesen Karten beansprucht die CPU und den Speicher des Rechners sehr stark, da die analogen Daten von der CPU des PCs errechnet werden müssen. Die "AVM Fritz Card" zum Beispiel erwartet dafür eine Pentium-100-CPU mit mindestens 16 MByte Arbeitsspeicher. Dies ist für eine Einzelplatzlösung akzeptabel, im Serverbetrieb aber nicht zu empfehlen.