Fahrzeug-Produktion: Zukunftsplanung in 3D

Mit dem Projekt Digitale Fabrik beschreiten Produktionsplaner von DaimlerChrysler neue Wege. Digitale Methoden und Prozesse sowie 3D-Geometrien von Bauteilen, Produktionsanlagen und Gebäuden sollen für einen hohen Reifegrad bei neuen Fahrzeug-Baureihen sorgen.

Der Weg in die Zukunft führt zunächst in den Keller – genauer gesagt, ins Untergeschoss von Gebäude 28 im DaimlerChrysler-Werk Sindelfingen. Dort, im „Planungsraum Digitale Fabrik“, treffen sich Planungsspezialisten aus allen Fachbereichen des Konzerns und beraten über Neu- und Umbauten von Fabrikhallen und Produktionsanlagen.

Das Besondere an den regelmäßigen Meetings: Die Fabrik- und Produktionsplaner sitzen im Halbkreis vor einer „Powerwall“ von der Größe eines Fußballtors. Mit Hilfe von 3D-Brillen können sie dort in virtuelle Welten eintauchen, die sehr realistisch anmuten und detaillierte Einblicke in Gebäude und Anlagen von morgen gewähren.

Die digitale Reise in die Zukunft beginnt, wenn etwa Klemens Benz, Mitarbeiter des Teams „Digitale Fabrikplanung“, vom zentralen Steuerpult die sechs Hochleistungsprojektoren ansteuert, die ihre Bilder von hinten auf die Spezialleinwand der Powerwall projizieren. Auf dieser erscheinen dann räumlich wirkende Darstellungen, die zeigen, wie zum Beispiel ein komplettes Werk, eine Fertigungshalle mitsamt der Produktionseinrichtung oder ein vollständig eingerichtetes Großraumbüro einmal aussehen werden.

Powerwall: Das digitale Luftbild des DaimlerChrysler-Werks Sindelfingen ist auf die Powerwall projiziert. Die Planer können jedes einzelne Gebäude nicht nur heranzoomen, sondern auch „betreten“ und einen virtuellen Rundgang durch Büros und Werkhallen starten. (Quelle: DaimlerChrysler)
Powerwall: Das digitale Luftbild des DaimlerChrysler-Werks Sindelfingen ist auf die Powerwall projiziert. Die Planer können jedes einzelne Gebäude nicht nur heranzoomen, sondern auch „betreten“ und einen virtuellen Rundgang durch Büros und Werkhallen starten. (Quelle: DaimlerChrysler)

Benz und sein Teamleiter Peter Csavajda demonstrieren dies Besuchern am Beispiel des Van Technology Centers (VTC), das DaimlerChrysler 2005 im Werk Untertürkheim in Betrieb genommen hat. Im VTC Beschäftigte konnten sich an der Powerwall schon vor dem ersten Spatenstich ein virtuelles Bild ihrer künftigen Arbeitsplätze machen. Der digitale Rundgang mit seinen fotorealistischen Darstellungen führt durch den gesamten Gebäudekomplex des VTC und zeigt in den einzelnen Büros und Werkstätten nicht nur Schreibtische und Werkbänke, sondern erlaubt sogar einen Blick aus dem Fenster zum neuen Mercedes-Benz-Museum.

„Was Sie hier sehen, ist aber viel mehr als nur eine beeindruckende 3D-Visualisierung“, sagt Csavajda. „Für uns ist dieses System vor allem ein exaktes, zuverlässiges und schnelles Werkzeug, mit dem sich alle Fabrikkomponenten als digitales Mockup darstellen und absichern lassen.“

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die moderne 3D-Produktionsplanung von Fahrzeugen und ganzen Produktionsgebäuden.