Das Netzwerk wird flach

Fabrics - Die Alternative zur konventionellen Netzwerkinfrastruktur

Jeder führende Netzwerkhersteller hat seine Fabric

Mittlerweile hat so gut wie jeder Hersteller von Switches eine "Fabric"-Lösung entwickelt und auf den Markt gebracht. Nach Einschätzung der Marktforschungsgesellschaft Gartner spielen derzeit vier Anbieter eine führende Rolle:

• Brocade mit VCS Fabric,

• Cisco Systems mit FabricPath,

• HP mit seiner FlexNetwork Architecture und

• Juniper Networks, das QFabric ins Rennen schickt.

Brocade hat seine VCS-Fabric, die bereits 2010 auf den Markt kam, in die Switches der VDX-Reihe integriert. Der Hersteller konzentriert sich mit seiner Fabric auf die Access-Ebene, lässt also kostspielige Core-Switches außen vor. Der Port-on-Demand-Ansatz von Brocade erlaubt es, Netzwerk-Ports in Häppchen hinzuzufügen. Ein Vorteil von Fabrics, so Jason Nolet, Vice President von Broacdes Data Center Group, sei die weitgehende Automatisierung von Managementfunktionen. Dies reduziere den Zeitaufwand um 15 bis 20 Prozent und verringere die Zahl von Fehlern infolge falscher Konfigurationseinstellungen.

Ciscos FabricPath-Architektur: Diese Netzwerkinfrastruktur ist vor allem für hoch skalierbare Netze ausgelegt.
Ciscos FabricPath-Architektur: Diese Netzwerkinfrastruktur ist vor allem für hoch skalierbare Netze ausgelegt.
Foto: Cisco

Cisco Systems verfolgt mit FabricPath und den Nexus-Switches einen anderen Ansatz. Ein Plus ist die große Skalierbarkeit von mehr als 10.000 Ports pro Fabric - ein "Muss" in großen Netzen. Ein weiteres Plus ist, dass der Anwender eine Lösung aus einer Hand bekommt. Der Vorteil: Der Nutzer erhält eine homogene Plattform mit Fabric-Modulen, die auf spezielle Anwendungsfelder zugeschnitten sind, etwa Big Data oder den Transport von Echtzeitdaten wie Voice over IP. Der Nachteil: Der Anwender bindet sich an einen Hersteller und dessen Lösungspartner. Im Februar 2013 stellt Cisco mit dem ONE Software Controller ein System vor, das Multiprotokoll-Interfaces für das Cisco One Open Platform Kit (onePK) und OpenFlow bereitstellt. Dies ist ein Schritt in Richtung Software Defined Networks.