Experte: Kein Hinweis auf Gesundheitsgefahr durch Mobilfunk

Nach den Aussagen von Prof. Jiri Silny, Leiter des Forschungszentrums für Elektro-Magnetische Umweltverträglichkeit der RWTH Aachen gibt es nach wie vor keine Beweise für eine Gesundheitsschädigung durch Mobilfunk.

Wenn es tatsächlich eine Gesundheitsbeeinträchtigung gäbe, müsste sie schon längst eingetreten sein durch die seit Jahrzehnten arbeitenden Fernseh- und Rundfunksender, sagte er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn überhaupt ein Gesundheitsproblem zu erwarten ist, dann von den Handys selbst und nicht von deren Sendestationen", sagte Silny.

Die Exposition durch Sendestationen, also das, was beim Menschen ankommt, sei in etwa 1000fach schwächer als die durch Handygeräte. Silny bezifferte die Exposition durch Mobilfunktelefone des D- und E-Netzes sowie von UMTS direkt am Kopf mit 5 bis 10 Watt pro Quadratmeter Fläche. Bei den Sendestationen für Rundfunk, Fernsehen und Mobiltelefonie betrage die Exposition je nach Abstand vom Sender nur 0,005 bis 0,05 Watt pro Quadratmeter.

Kritiker sehen die Exposition in direktem Zusammenhang mit einer Zunahme von Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Krebs, Leukämie und vielen anderen Erkrankungen. "Es deutet nichts darauf hin, dass wir einen starken Anstieg in irgendeiner Erkrankung haben", sagte Silny dazu. "Mit den sehr kleinen Zahlen bei kindlicher Leukämie oder den sehr seltenen Augentumoren lässt sich ohnehin keine verlässliche Statistik betreiben." Laut Silny können Mediziner wegen der großen Variabilität im Körper auch nicht nachweisen, dass die Felder keinen Effekt haben.

Ausführliche Informationen zum Thema Mobilfunkstrahlung bietet der tecCHANNEL-Report Elektrosmog: Gefahren durch Mobilfunk? (jma)