Exchange 2007: Hardware-Bedarf und -Richtlinien

Prozessoren

Bei Prozessoren macht Microsoft einen vergleichsweise radikalen Bruch. Standardmäßig wird Exchange Server 2007 nur noch auf 64-Bit- Architekturen im Produktionsbetrieb unterstützt. Damit läuft die neue Version auf einer ganz anderen Rechnertechnologie als der Vorgänger, die noch für die alten 32-Bit-Prozessoren geschrieben wurde.

An manchen Stellen werden als Prozessor-Voraussetzung auch nur die reinrassigen Serverprozessoren Intel Xeon und AMD Opteron genannt. Auf den Consumer-Prozessoren Core (Duo) und Athlon64 wird Exchange 2007 aber genauso laufen, da sie die gleichen Befehlssätze unterstützen. Hier wird wohl nur implizit eine Empfehlung für die etwas leistungsfähigeren, „echten“ Serverprozessoren der Chiphersteller ausgesprochen.

Es wird aber auch für Exchange 2007 eine 32- Bit-Version geben. Sie ist allerdings nur zu Testund Demonstrationszwecken freigegeben. Hintergrund hierfür ist, dass Microsoft das Produkt nur noch als 64-Bit-Version entwickeln will. Die 32- Bit-Version wird nur eine mit entsprechenden Einstellungen übersetzte Variante des 64-Bit-Produkts sein. Die Kosten für die ausführlichen Tests, die für eine Produktivfreigabe notwendig wären, sollen hier eingespart werden. Insbesondere soll kein zweiter Code-Zweig speziell für 32-Bit-Rechner entstehen, der parallel gepflegt werden müsste. Dies könnte bei Kompatibilitätsproblemen zwischen 32 Bit und 64 Bit schnell notwendig werden. Eine solche Trennung birgt allerdings nicht zu unterschätzende Kosten und Stabilitätsrisiken. Davon zeugt nicht zuletzt die Entwicklung des 64-bittigen Windows XP.

Somit läuft auch die Version 2007 auf fast allen neueren Intel-Prozessoren. Einzige Ausnahme bildet die Itanium IA64-Familie. Für diese Prozessoren wird es von Exchange 2007 im Gegensatz zu Windows Server 2003 keine eigene Version geben. Der Grund dürfte der gleiche wie bei der 32-Bit-Version sein, nämlich die Notwendigkeit eines eigenen Code-Astes.

Mittlerweile werden bereits seit einiger Zeit, jedenfalls in den großen Industrienationen, fast ausschließlich Rechner verkauft, die zumindest neben 32 Bit auch 64 Bit unterstützen. Da es erfahrungsgemäß noch geraume Zeit dauern wird, bis die meisten Organisationen komplett nach Exchange 2007 migriert sind, dürfte die 64-Bit- Vorschrift in den meisten Fällen zu keinen nennenswerten Einschränkungen führen, da 64-Bitfähige Hardware dann sehr wahrscheinlich flächendeckend vorhanden sein wird.