EU vertagt Entscheid über Microsoft-Verfahren

EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti hat die Entscheidung über ein weiteres Wettbewerbsverfahren gegen den Software-Riesen Microsoft vertagt. Das berichtet das Magazin "stern".

Monti hat sich laut "stern" überraschend zu der Vertagung entschlossen, obwohl die Beschwerdepunkte bereits im Entwurf vorliegen. Microsoft muss trotz der Verzögerung mit Ungemach rechnen. Die Beamten der Brüsseler Wettbewerbsbehörde hätten starke Belege dafür gefunden, dass Microsoft mit seinem Betriebssystem Windows 2000 gegen Wettbewerbsrecht verstoße. Beanstandet wird etwa "die Koppelung mit Funktionen, die den Serverbereich betreffen", ohne dass dazu Details genannt werden.

Nach Angaben von Mitarbeitern will Monti erst "gegen Ende des Jahres" entscheiden, ob dem US-Konzern Beschwerdepunkte zugestellt werden. Noch im März hatte Monti angekündigt, er werde diese Frage zügig entscheiden.

Die EU-Kommission hat bereits im August des Vorjahres ein Monopolverfahren gegen Microsoft eröffnet, das in den Klagepunkten dem laufenden Verfahren in den USA ähnelt. Auch die EU-Kommission wirft Microsoft Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung bei Betriebssystemen vor. (uba)