EU verschärft Kartelluntersuchung wegen DVD-Nachfolgeformaten

Die EU-Kommission versucht herauszufinden, ob beim (ohnehin verbraucherfeindlichen) Wettstreit zwischen Blu-ray und HD DVD mit unlauteren Mitteln vorgegangen wurde und wird.

Beide Standards wetteifern um die Nachfolge der DVD. Die Europäische Kommission hat nun einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge im vergangenen Monat die großen Hollywood-Studios aufgefordert, Unterlagen über ihre Kommunikation und Verträge für die DVD-Nachfolgeformate beizubringen.

Dabei interessieren sich die Brüsseler Wettbewerbshüter offenbar besonders für die Aktivitäten des Blu-ray-Lagers, das in Hollywood dominiert. Die Kommission möchte herausfinden, ob unbotmäßige Taktiken zum Einsatz kamen, um den Wettbewerb zu unterdrücken und die Filmstudios zur Unterstützung von Blu-ray zu nötigen.

Der Kommissionssprecher Jonathan Todd bestätigte, dass das Gremium Mitte Juni seine Aufforderungen an die Filmstudios verschickt hat. Es gelte zu klären, inwieweit die Firmen sich durch restriktive Vereinbarungen an einen der beiden Standards gebunden hätten.

Hinter Blu-ray stehen Sony und verschiedene Partner; die HD DVD wird insbesondere von Toshiba vorangetrieben. Die HD DVD hat einige Unterstützung durch Microsofts Spielekonsole Xbox 360 erfahren und Geräte dafür kosten weniger. In Hollywood hat trotzdem Blu-ray die Oberhand gewonnen. Auch der Videovermieter Blockbuster kündigte unlängst an, ausschließlich Blu-ray-Filme ins Programm nehmen zu wollen. (Computerwoche/mje)