EU: Neues Verfahren gegen Microsoft

Die EU-Kommission hat ihr Kartellverfahren gegen Microsoft auf Webserver und den Media Player ausgedehnt. Die Behörde habe einen Brief mit weiteren Beschwerdepunkten an das Unternehmen geschickt, heißt es in einer am heutigen Donnerstag veröffentlichten Mitteilung.

In den Augen der EU-Kommission verstößt der Software-Gigant gegen die europäischen Wettbewerbsregeln. Der Grund: Microsoft habe "auf rechtswidrige Weise seine beherrschende Stellung im Markt der Betriebssysteme für PCs auf den Markt der einfachen Server-Betriebssysteme" erweitert. Zudem habe der Konzern sein Produkt MediaPlayer rechtswidrig an sein marktbeherrschendes Betriebssystem Windows gekoppelt, heißt es in der Mitteilung.

Mit den neuen Beschwerdepunkten weitet die Behörde ihre Untersuchung zum Microsoft-Betriebssystem Windows 2000 aus, die sie im Februar vergangenen Jahres aufgenommen hatte. Sie wurde durch eine Beschwerde von Sun wegen möglicher Wettbewerbsvorgehen bei Windows 2000 ausgelöst. Das Verfahren in diesem Fall hatte die EU am 3. August vergangenen Jahres aufgenommen.

Die jetzigen Beschwerdepunkte "verleihen den Bedenken der Kommission, dass Microsoft durch sein Vorgehen die Innovation behindert und die Verbraucherwahl einschränkt, eine neue Dimension", so die EU. Die Mitteilung an den Konzern sei ein förmlicher Schritt in dem Kartellverfahren. Microsoft hat jetzt zwei Monate Zeit, um auf den Brief der EU-Kommission zu antworten. (jma)