EU genehmigt HP-Compaq-Merger

Der Weg zur Übernahme Compaqs durch Hewlett-Packard ist jetzt zumindest in Europa geebnet. Die EU-Kommission hat den in den USA umstrittenen Merger ohne Auflagen genehmigt.

Die Begründung: Durch die Fusion entstehe keine marktbeherrschende Stellung. Dem Verbraucher bleibe auch nach der Fusion eine angemessene Auswahl bei PCs, Druckern und Servern, teilte die EU-Kommission nach einer einmonatigen Standardprüfung in Brüssel mit. Bei den Produkten gebe es in Europa ausreichend starke Konkurrenten wie IBM, Dell oder Fujitsu-Siemens, hieß es.

HP und Compaq würden gemeinsam mit einem jährlichen Umsatz von 87 Milliarden US-Dollar das zweitgrößte IT-Unternehmen nach IBM schaffen. Die Transaktion soll noch in der ersten Hälfte dieses Jahres abgeschlossen werden. Zuvor steht aber noch die Zustimmung der Aktionäre und der US-Wettbewerbsbehörden aus. Die Familien der Firmengründer William Hewlett und David Packard, die zusammen mehr als 16 Prozent der Aktien kontrollieren, lehnen das Geschäft geschlossen ab.

HP-Chefin Carly Fiorina hatte auf der CES in Las Vegas Anfang Januar die Übernahme Compaqs in einer engagierten Rede verteidigt (wir berichteten). Entsprechend erfreut zeigte sie sich jetzt über die Entscheidung der EU-Kommission. Fiorina erhofft sich dadurch eine Signalwirkung für die US-Wettbewerbsbehörden. Die Entscheidung der EU stelle einen "ermutigenden Schritt" dar, um die Ordnungshüter in aller Welt zufrieden zu stellen, sagte sie. Die Transaktion werde den Wettbewerb im IT-Sektor enorm anregen, so Fiorina weiter.

Hintergrund-Informationen zum geplanten Zusammenschluss finden Sie in diesem Report. (jma)