Wettbewerbsverzerrung durch MySQL-Produkte

EU entzieht Sun-Verkauf an Oracle ihren Segen

Die EU-Kommission hat die Übernahme von Sun durch Oracle abgelehnt. "Trotz der ablehnenden Haltung der EU-Kommission zur Sun-Übernahme durch Oracle wird der Deal in seiner Gesamtheit nicht gefährdet sein.

Fakt ist jedoch auch, dass Oracle dringend eine Lösung zum Thema MySQL finden muss. Um die Kannibalisierung eigener Produkte zu verhindern, steht unter anderem die von der Open Source Community geforderte Abspaltung von MySQL-Datenbank-Produkten im Raum." Zu diesem Fazit gelangt IDC-Analyst Rüdiger Spies auf Nachfrage von pressetext. Die Beibehaltung von MySQL bleibe "sehr schwierig".

Nachdem die EU-Kommission schon im Vorfeld der Übernahme ihre Bedenken deutlich zum Ausdruck gebracht hatte, kann man nun letzen Endes keine Zustimmung zu dem Deal geben. Es wird argumentiert, dass eine Gefährdung des Wettbewerbs bestehe, was bei Oracle zu Protest führt. Laut Spies werden die Amerikaner gegen die verweigerte Zustimmung erbittert juristischen Mittel ergreifen. Der EU-Kommission nach führt eine Kombination der Datenbankprodukte MySQL von Sun mit Oracle-Lösungen in diesem Segment zu Verzerrungen auf dem Datenbankenmarkt.

Das insgesamt rund sieben Milliarden Dollar schwere Geschäft zwischen den beiden IT-Giganten stößt auch bei der US-Regierung auf Unverständnis. Entgegengesetzt der Meinung der EU-Kommissare sieht das US-Justizministerium hingegen keine Wettbewerbsbeeinträchtigung, denn die Verbraucher hätten nach wie vor eine breite Auswahl bei Datenbankprodukten. Die politischen Genehmigungsquerelen haben laut Oracle, die die Sun-Übernahme ursprünglich bereits Ende August abschließen wollte, dazu geführt, dass man pro Monat rund hundert Millionen Dollar verliere. Laut Spies komme man an einer gütlichen Einigung mit der EU nicht vorbei. (pte/cvi)