Erste Tarifmodelle für UMTS von mmO2

Der britische Telekommunikationsanbieter mmO2 hat erste Preise für die kommende UMTS-Generation im Mobilfunk veröffentlicht. Vier Tarife sind im Angebot. Im so genannten Consumer-Modell kostet die Grundgebühr rund 40 Euro (25 Pfund) inklusive 20 MByte Transfervolumen.

mmO2 (vormals British Telecom Wireless) hat als einer der ersten europäischen Betreiber ein UMTS-Testnetz auf der Isle of Man gestartet (wir berichteten). Das Netz wird von der mmO2-Tochter Manx Telecom betrieben. Mit dem Testlauf für die Tarife will der Anbieter nun ebenfalls die Nase vorn haben und wichtige Erkenntnisse über die Akzeptanz unter den Kunden gewinnen. Geräte und Netz selbst seien auf der Insel inzwischen erfolgreich getestet.

Die Ergebnisse des UMTS-Tarif-Testlaufs auf der Isle of Man sollen später in die Preisstruktur für alle europäischen Länder einfließen, in denen mmO2 Netze betreibt. In Deutschland betrifft das O2 (ehemals VIAG Interkom).

Die vier Tarifmodelle bedienen Unternehmen, kleine und mittlere Firmen, Wenig-Nutzer und so genannte "Heavy User". Während des Testlaufs verzichtet der Betreiber im Übrigen vorerst auf Gebühren für die Einwahl und die UMTS-Geräte. Die Testtarife basieren auf Verträgen mit einer Laufzeit von einem Monat.

Die zumindest nominell günstigste Option kostet die Testpersonen auf der Isle of Man acht Euro (fünf Pfund) Grundgebühr im so genannten Prontonet-Tarif. Das Prontonet stellt nach Angaben des Betreibers ein WAP-Portal auf schneller UMTS-Basis dar. Der Benutzer muss also mit Einschränkungen beim Surfen (WAP-Seiten) und bei den Diensten (WAP-Spiele) leben. Enthalten ist im Prontonet-Tarif ein Übertragungsvolumen von einem MByte. Jedes weitere MByte kostet satte drei Euro. Eine WAP-E-Mail zuviel wird damit schnell zur Kostenfalle.

Im Consumer-Tarif (Heavy User) kostet die Grundgebühr 40 Euro mit 20 MByte Übertragungsvolumen. Jedes weitere MByte kostet 1,5 Euro (ein Pfund). Der Betreiber hat neben den Tarifen auch Praxis-Beispiele für den typischen Einsatz genannt. Für 69 Euro im Monat kann demnach ein Benutzer im Consumer-Tarif 100 E-Mails verschicken, zehn davon mit Dateianhang. Vier MByte stehen für Online-Spiele zur Verfügung. 100 Aufrufe von Webseiten sind möglich und vier Musik-Downloads sowie drei Video-Clips. Im enthaltenen Prontonet können weitere 100 WAP-Seiten besucht werden. Insgesamt sollen laut Beispiel dann 39 MByte verbraucht sein.

Kleinere und mittlere Unternehmen sollen nach Ansicht von mmO2 den Enterprise-Tarif wählen. Für etwa 78 Euro Grundgebühr stehen dem Nutzer darin 50 MByte Volumen zur Verfügung. Jedes weitere MByte kostet rund 15 Cent. Der Business-Tarif kostet 125 Euro bei 100 MByte Datenvolumen. Jedes weitere MByte schlägt mit 75 Cent zu Buche.

Der Betreiber denkt bereits jetzt an weitere Optionen in den Tarifen nach. Vorstellbar seien etwa Verbilligungen beim Besuch von bestimmten Webseiten. Das Modell wäre damit vergleichbar mit den Angeboten von Mobilfunkbetreibern, bei denen Benutzer einige Telefonnummern als Favoriten angeben können und für diese Anrufe weniger bezahlen. Außerdem denkt mmO2 an einen Application-Tarif. Ein Benutzer könnte dann für seine bevorzugten Dienste wie etwa Audio-Streams einen günstigeren Preis bezahlen als für interaktive Spiele.

Über UMTS informieren die Reports UMTS: Dienste, Preise und Prognosen, UMTS: Chance für Provider und Hersteller und UMTS: Technik, Markt und Anwendungen. (uba)