Erste Benchmarks von Intels "Granite Bay"

Intels erster Chipsatz für Dual-Channel-DDR soll den Roadmaps zufolge erst im September auf den Markt kommen. Schon jetzt gelang es der US-Site "HardOCP" jedoch, erste Benchmarks mit einem Vorserien-Board durchzuführen.

Wie bereits berichtet, war "Granite Bay" auf der Computex im Juni schon zu sehen - aber nicht im Einsatz. Kyle Bennett von HardOCP gelang es jetzt, ein Exemplar des Asus P4G8X durchzumessen. Zwar vermeidet Bennett auf Wunsch von Asus den Codenamen des Chipsets, es kann sich dabei jedoch nur um Granite Bay handeln. Auch das Layout ähnelt frappierend den Designs, die tecCHANNEL in Taiwan begutachten konnte.

Laut HardOCP soll Granite Bay als Workstation-Chipsatz vermarktet werden, und mit rund 60 US-Dollar gegenüber den 30 US-Dollar für Desktop-Chipsätze sehr teuer werden. Dafür fallen die Benchmarks des Prototypen aber recht durchwachsen aus. In reinen Durchsatz-Tests liegt Granite Bay fast gleichauf mit Rambus-Speicher bei 1066 MHz. Bei den Applikationstests muss sich Intels neuer Chipsatz aber zum Teil dem P4X333 von VIA geschlagen geben, der nur mit einem DDR-Kanal, aber effektiv 333 MHz schnellem DDR-Speicher arbeitet.

Granite Bay ist nur für DDR266 ausgelegt, erst im Mai 2003 ist Intels erster DDR333-Chipsatz namens "Springdale" geplant. Warum Intel hier so vorsichtig agiert, erklärt CTO Pat Gelsinger in diesem Interview.

Doch bis zur Markteinführung bleibt Intel noch etwas Zeit fürs Feintuning. Anhand der Benchmarks des Vorserien-Boards lässt sich noch nicht ablesen, ob Intel die Performance-Krone für die schnellste Pentium-4-Plattform wieder in allen Bereichen erobern kann. Konkurrent VIA will, wie berichtet, jedenfalls im dritten Quartal schon mit einem Dual-Chipsatz für DDR333 kontern.

Versierte Benutzer, die sich für Benchmarks ihrer Systeme interessieren, finden mit der neuen tecCHANNEL-Benchmark Suite Pro möglicherweise ein geeignetes Instrument. (nie)