Ericsson gibt Produktion von Handys ab

Ericsson gibt wegen roter Zahlen die komplette Produktion von Mobiltelefonen an das US-Unternehmen Flextronics ab und will über 10.000 Mitarbeiter entlassen. Dies gab das Unternehmen bei der Veröffentlichung der Jahresbilanz in Stockholm bekannt.

Ericsson erwirtschaftete beim Handy-Verkauf mit einem Minus von 16,2 Milliarden Kronen (1,9 Milliarden Euro) die erwartet hohen Verluste. Von derzeit 17.800 Beschäftigten in der Sparte Consumer Electronics sollen bis zum Jahresende nur noch 7000 übrig bleiben. 4200 Mitarbeiter werden vom US-Unternehmen Flextronics übernommen. Ericsson geht mit Flextronics eine strategische Allianz ein.

Flextronics wurde von Microsoft erst vor kurzem mit dem Aufbau der regionalen Produktion der Spielekonsole Xbox betraut und zeichnet auch für die sonstige Hardware-Logistik von Microsoft verantwortlich. Bis April will Ericsson die Übergabe der Handy-Produktion angeschlossen haben.

Ericsson war bis zum letzten Jahr weltweit drittgrößter Produzent von Mobiltelefonen, hinter dem finnischen Nokia-Konzern und Motorola in den USA, hatte aber zunehmend Markanteile verloren. Insgesamt stieg der Gewinn des größten schwedischen Industrieunternehmens von 16,4 auf 28,7 Milliarden Kronen. Der Umsatz wurde um 27 Prozent auf 273,6 Milliarden Kronen gesteigert.

Positiv habe sich das gesamte Geschäft mit Mobilsystemen entwickelt, hieß es in Stockholm. Bei den Zukunftsprognosen für Mobiltelefone schraubte Ericsson ebenso wie zuvor Nokia und Motorola bisherige Wachstumserwartungen leicht zurück. Die Ericsson-Aktie verlor nach den Ankündigungen mehr als 13 Prozent an Wert. (uba)