Erfolgreich: Online-Vorlesungen der Uni Trier

Fast 7000 Zugriffe haben die Online-Vorlesungen der Uni-Trier erzielt. Das Konzept der Live-Übertragung bieten Informatik-Professor Christoph Meinel und sein Team seit Semesterbeginn Mitte April an.

Wie Meinel, Leiter des Trierer Instituts für Telematik, am Rande des D21-Kongresses in Leipzig mitteilte, kann sich dank einfacher Zugangstechnik jeder Student einwählen, der über einen ISDN- oder DSL-Anschluss verfügt. Als Abspiel-Software braucht es außerdem den Real Player. Durchschnittlich mehr als 30 Vorlesungsteilnehmer übers Internet live dabei - mehr, als gelegentlich Studenten im Hörsaal präsent seien, sagte Meinel. Die Vorlesungen beschäftigen sich mit dem Thema "Informationssicherheit im Internet".

Noch größerer Beliebtheit erfreuen sich die Aufzeichnungen der Vorlesungen: Mehr als 6000 Mal wurden sie in den vergangenen drei Monaten übers Internet abgerufen. Das ist für Meinel ein Erfolg: Bei komplizierterer Zugangstechnik zu einer anderen Online-Vorlesung seien es im gesamten Wintersemester nur wenige Hundert erfolgreiche Zugriffe gewesen, sagte er.

"Wir führen die riesige Resonanz darauf zurück, dass wir mit unserer neuen Tele-Task-Technik das Beste bieten, was an Übertragungsqualität und Komfort im Moment möglich ist", sagte der Professor. Tele-Task steht für "Teleteaching Anywhere Solution Kit" und soll ruckelfreie Bilder und sauberen Ton liefern. Neben dem Referenten in Bild und Ton übertrage man synchron auch den Bildschirm seines Laptops als Video. Es seien damit auch Markierungen, Animationen und Programmabläufe zu sehen, die während der Präsentation stattfinden, betonte Meinel. Einen Eindruck davon können Sie sich hier auf den Webseiten des Instituts machen.

Auf der "elektronischen Tafel", die der Referent bei seiner Vorlesung verwendet, können handschriftliche Anmerkungen hinzugefügt werden. Die Tele-Task-Technik lasse sich deshalb auch ideal für Software-Schulungen einsetzen, bei der die Teilnehmer dann jede Bewegung am Bildschirm nachvollziehen könnten, hieß es.

Die Übertragung erfolge über variable Bandbreiten von 56 KBit/s über 300 KBit/s bis hin zur nicht näher bezifferten DVD-Qualität. Die für das Tele-Tasking benötigten Gerätschaften beschreiben die Forscher als kompakt: Es genüge eine handelsübliche digitale Videokamera, ein (Doppel-Xeon-)Rechner als Encoder für den Sendebetrieb, ein Präsentationsrechner (Notebook), Mikrophon, Mischpult, Verkabelung (Netzwerk, Ton und Video) plus Videoleuchten. Nur das "Smart Board", die elektronische Tafel, passe nicht in den Kofferraum eines Pkw, so Meinel. (uba)