Energiesparen am Computer-Arbeitsplatz

In welchem Maße man durch den Einsatz von "Thin Clients" Energie und Kosten sparen kann, haben Fraunhofer-Forscher in zwei Studien untersucht.

Stromsparen beim Computer mag manchem als Peanuts erscheinen, doch in Firmen mit mehreren hundert Mitarbeitern läppern sich die verbrauchten Kilowattstunden schnell zu einer horrenden Stromrechnung - und umgerechnet auch zu einem erheblichen CO2-Ausstoß.

"Dünne Kunden" sparen bis zu 50 Prozent Strom. Was sich zunächst nach einem neuen Schlankheitswahn anhört, entpuppt sich als abgespeckter Computer: Thin Clients sind Rechner, die auf Ein- und Ausgabe beschränkt sind - sprich auf die Funktionen von Maus, Tastatur und Bildschirm. Die Daten, auf die der Benutzer vom Thin Client aus zugreift, liegen auf einem zentralen Server, ebenso ein Großteil des Betriebssystems. Der Vorteil: Wird auf dem Server ein neues Programm installiert oder ein Update geladen, läuft die neue Software automatisch auf allen Thin Clients, die auf diesen Server zugreifen. Das System ist daher wartungsarm.

Wie Forscher des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Oberhausen nun herausgefunden haben, bieten Thin Clients noch weitere Vorteile. Im Auftrag der Herstellerfirma IGEL Technology GmbH untersuchten sie die Herstellungs-, Nutzungs- und Entsorgungsphase von üblichen PCs und ihren schlanken Brüdern. "Die Stromersparnis gegenüber herkömmlichen PCs beträgt im Betrieb bis zu 50 Prozent", fasst Dr.-Ing. Hartmut Pflaum das Ergebnis zusammen.

"Während PCs durchschnittlich 85 Watt verbrauchen, kommen die Thin Clients inklusive Server mit 40 bis 50 Watt aus. Das ist im Zuge der Klimaerwärmung und der CO2-Minderung ein entscheidender Punkt." Denn die Produktion einer Kilowattstunde Strom mit dem deutschen Energiemix pustet 0,63 Kilogramm CO2 in die Luft, stellen die Forscher in der Studie dar.