Wenn das Wochenende naht

Endlich Freitag! Endspurt oder Ausklang?

Kaum Zahlen bekannt

Derartige Berechnungen stellt sonst kaum jemand in Deutschland an. Erstaunlicherweise führen weder Statistikbehörden noch Arbeitgeberverbände oder die Betriebe selber Buch über ihre Produktivität nach Wochentagen. Auch die Aufteilung von Telearbeit und Teilzeit zwischen Montag und Freitag bleibt hierzulande im Dunkeln. "Bei Tarifverhandlungen wird lang und breit über dreiprozentige Arbeitszeiterhöhungen debattiert", so Kremer, "dabei könnte man viel mehr Produktivität erreichen, wenn an den Randtagen Montag und Freitag produktiver gearbeitet würde."

Die Unternehmen selber sehen freilich keinen Handlungsbedarf. Sie appellieren vielmehr an die eigenverantwortliche Zeiteinteilung ihrer Mitarbeiter. Beispiel allesklar.com: "Wir erwarten, dass unsere Mitarbeiter 40 Stunden in der Woche arbeiten. Wie sie das einteilen, ist weitgehend ihnen überlassen", so Manfred Stegger, Gründer und Vorstandsvorsitzender des Internet-Medienunternehmens in Siegburg bei Bonn.

Ähnlich klingt es auch aus anderen Branchen. Fragt sich nur, wer dann eigentlich die Staus an Freitagnachmittagen verursacht. Denn die nachmittägliche Stoßzeit ist nach Berechnungen des ADAC an Freitagen bereits zwei Stunden früher erreicht als an anderen Wochentagen - nämlich schon gegen 15.30 Uhr statt zwischen halb sechs und sechs.