Website, App oder Responsive Site?

Endgeräte und Webshops – was passt wozu?

Um einen Online-Shop fit für die Nutzung mit mobilen Endgeräten zu machen, haben Shop-Betreiber unterschiedliche Möglichkeiten. Grundsätzlich unterscheidet man drei Arten von mobil optimierten Online-Shops. Alexander Legge zeigt die Unterschiede, Vor- und Nachteile auf.

Die drei Schlagworte lauten mobile Website, Responsive Website und mobile bzw. native App. Eine mobile App wird speziell für ein Betriebssystem entwickelt. Mobile Websites sind Seiten die speziell auf die Nutzung mit mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablets ausgerichtet sind. Normalerweise sind es komplett eigenständige Templates oder auch eigene Installationen von Shop-Systemen. Man erkennt mobile Websites häufig an der URL in der Browser-Zeile, zum Beispiel m.zalando.de oder example.com/mobile. Responsive Websites hingegen sind Websites, die sich der verfügbaren Bildschirmgröße automatisch anpassen.

Bevor Shop-Betreiber eine eigene App entwickeln, sollten sie prüfen, ob nicht eine mobil-optimierte Website ausreichen würde.
Bevor Shop-Betreiber eine eigene App entwickeln, sollten sie prüfen, ob nicht eine mobil-optimierte Website ausreichen würde.
Foto: Palto - shutterstock.com

Vorurteile gegen Responsive Design

Gelegentlich hört man, dass Responsive Design längere Ladezeiten und ein schlechteres Nutzungserlebnis hat, als "richtige mobile Websites". Das ist allerdings eine Frage der Umsetzung durch den Entwickler: Responsive Design kann genauso gute Performance haben wie eine mobile Website. Zusätzlich hat es einen großen Vorteil gegenüber mobilen Websites: Betreibt man bereits einen Online-Shop mit sauber programmierten Templates, ist es verhältnismäßig einfach diese mit Techniken des Responsive Design anzupassen.

Während eine App meistens speziell für ein Betriebssystem entwickelt wird, bieten mobile und Responsive Websites den Vorteil, dass sie in der Regel auf allen Betriebssystem gleichermaßen funktionieren. Apps haben auch den Nachteil, dass sie pflegeaufwändiger sind: Erscheint ein Update des Betriebssystems muss überprüft und getestet werden, ob die App noch wie gewünscht funktioniert. Das begründet sich in der tieferen Verwurzlung einer App im Betriebssystem im Gegensatz zu Websites. Vom Nutzungserlebnis her können Apps jedoch Vorteile gegenüber Websites haben. Häufig fühlen sich Apps hübscher und natürlicher als Websites an und nutzen andere Bedienelemente als Websites - z.B. Multitouch.

Was eine App leisten kann

Eine eigene App zu haben, ist zur Zeit en vogue. Doch bevor Shopbetreiber viel Geld in die Entwicklung einer App stecken, sollten Sie sich klar werden: Brauchen Sie überhaupt eine App oder würde eine mobil-optimierte Version ihrer Website nicht ausreichen? Apps spielen ihre Stärke dann aus, wenn es um besondere Nutzererfahrung geht: Z.B. Offline nach Produkten suchen zu können, Pushbenachritigungen zum Versandstatus zu bekommen oder Barcodes im Geschäft zu scannen etc.

Mit der App von H&H ist es möglich sich über Pushbenachrichtigungen über Angebote informieren zu lassen oder Barcodes von Produkten im Store zu scannen um online dazu weitere Informationen zu erhalten. Die App von Zalando ermöglicht es, Kleidung nach Vorbild eines Fotos im Angebot von Zalando zu finden.

Wenn es nur darum geht, den Produktkatalog und einen Bestellprozess mobil besser nutzbar zu machen, könnte eine mobile oder Responsive Website völlig ausreichen und vor allem auch weniger Kosten verursachen.

Ein Problem für Apps sind häufig die unterschiedlichen Betriebssysteme: Will ein Online-Shop möglichst viele Kunden erreichen muss er mindestens eine App für Apples iOS und Googles Android anbieten. Bestenfalls gibt es auch noch eine App für Windows Mobile.