Fritzbox und Co.

Ende des Routerzwangs: Das Gesetz im Überblick

Bis der Routerzwang endgültig passé ist, wird es noch ein paar Monate dauern. Wir zeigen Ihnen das neue Gesetz in der Vorschau.

Das Ende des Routerzwangs rückt näher: Die Bundesregierung löst ihr Versprechen ein, dem Treiben einiger Internet-Anbieter ein Ende zu setzen, ihren Kunden die Nutzung bestimmter Router-Modelle vorzuschreiben. Zum Zeitpunkt der Recherche dieses Artikels war ein entsprechender Gesetzentwurf auf gutem Wege, alle parlamentarischen Hürden zu nehmen und beschlossen zu werden. Darin wird konkret geregelt, bis zu welcher Stelle das Telekommunikationsnetz dem DSL-/Kabel-Anbieter gehört und ab welchem Punkt der Endanwender selber schalten und walten kann.


DSL-/Kabel- Anbieter: Zuständigkeit soll an Anschlussdose enden

Der sogenannte „Netzabschlusspunkt“ soll laut Gesetzentwurf passiv sein. Im Telefonnetz bedeutet das letztendlich, dass der Anschluss an der Telefondose (TAE-Dose) endet. In Bezug auf Kabelanschluss-Internet ist eigentlich ebenfalls nur die nackte Anschlussdose als „passiv“ zu betrachten. Jedoch arbeiten hier die wenigsten Anbieter hundertprozentig nach dem dafür vorgesehenen Docsis-Standard, sondern haben hier und da kleinere oder größere Anpassungen an der Firmware der von ihnen vertriebenen Modems und Routern vorgenommen, um sie bestmöglich an ihr eigenes Netz anzupassen. Nun fürchten die Anbieter Probleme auf sich zukommen, wenn plötzlich etliche Anwender im freien Handel erworbene Geräte anschließen.

Möglicherweise erhört die Regierung aber noch das Flehen der Kabelnetzanbieter und lässt sich auf einen Kompromiss ein. Der könnte zum Beispiel so aussehen, dass Kunden auf Wunsch ein Kabelmodem ohne (oder mit abgeschalteter) Routingfunktion sowie ihre Zugangsdaten für den Telefonie-Server bekommen.

Bei Vodafone haben Sie gar keine andere Wahl, als einen Router mitzubestellen – egal, ob Sie bereits einen besitzen oder nicht.
Bei Vodafone haben Sie gar keine andere Wahl, als einen Router mitzubestellen – egal, ob Sie bereits einen besitzen oder nicht.

Im klassischen Telefonnetz sind hingegen keine Probleme zu erwarten, da ja die DSL-Anbieter 1&1, Easybell und Telekom seit vielen Jahren vormachen, dass sich deren Netze auch mit „Fremd-Routern“ zuverlässig betreiben lassen. Auch an den Anschlüssen von Vodafone und O2 würden sie problemlos laufen, wenn diese Provider ihren Kunden die Zugangsdaten mitteilen würden. Das tun sie aber in aller Regel nicht, sondern konfigurieren sie den Router bei der Erstinstallation aus der Ferne. Selbst nach der automatischen Einrichtung lassen sich die Daten nicht oder nur mit erheblichem technischen Aufwand und technischer Fachkenntnis aus dem Routers auslesen.