Malware und Eintrittskarten-Betrüger erwartet

EM 2008 und Olympia locken Cyber-Kriminelle

Internationale Sportereignisse ziehen auch Kriminelle an. Wie bereits bei der WM rechnen Sicherheits-Experten mit verstärkten Malware-Aktionen zur Fußball EM 2008 und bei Olympia. Letzteres wird derzeit vor allem für angebliche Pro-Tibet-Aktionen ausgenutzt.

Speziell Europa drohe schon im Juni eine größere Welle von sportbezogenem Cyber-Crime, warnt Dirro. Die Fußball-EM in der Schweiz und Österreich sei zwar für die internationale Cyberkriminalität nicht so attraktiv wie Olympia, da sie etwa in China oder den USA wenig Interesse erwecke. Dennoch würde das Thema sicher von Cyberkriminellen ausgenutzt, meint der Sicherheitsexperte vor dem Hintergrund von Erfahrungen zur Fußball-WM 2006 in Deutschland. "Bloß nicht auf Dateianhänge klicken, die mit Olympia oder der EM zu tun haben", mahnt Dirro daher zur Vorsicht.

Ein Problem von Olymia sind die derzeitigen Schlagzeilen aus Tibet. So tauchte laut McAfee bereits ein pro-tibetisches Flash-Movie auf, das die Anstrengungen einer chinesischen Turnerin bei den Olympischen Spielen lächerlich macht. Mit in der Datei ist ein Rootkit samt Keylogger-Funktion. Der Film wird per E-Mail verbreitet und ist den Experten rund eine Woche nach dem Trojaner "Fribet" aufgefallen, welcher über gehackte pro-tibetische Webseiten verbreitet wurde.

Ein hohes Malware-Aufkommen ist bei hochpolitisierten Themen und Ereignissen von großem allgemeinem Interesse kein Wunder. "Es ist wahrscheinlich, dass Leute neugierig sind und E-Mail-Anhänge auch öffnen", erklärt ein McAfee-Sicherheitsexperte Torlav Dirro. Tibet ist dabei nur ein Vorbote. Der Flash-Film verbindet die Tibet-Problematik ganz direkt mit dem Sportevent des Jahres. "Wir werden noch einiges mehr an Angriffen zu Olympia sehen", ist Dirro überzeugt. Das internationale Großereignis werde zu einer starken Zunahme an eventbezogener Malware und auch cyberkriminellen Aktivitäten führen. Das genaue Ausmaß sei aber noch nicht abzuschätzen. Dabei geht es nicht nur um Schadsoftware, betont der Sicherheitsexperte. Auch Spammer nutzen die Olympischen Spiele für ihre Zwecke. "Es gibt mittlerweile eine Menge Webseiten, die etwa mit Gratistickets locken, um an E-Mail-Adressen zu kommen", so Dirro. (pte/mja)