Smartphones, Tablets und Handys

Einheitliche Handy-Ladegeräte - EU-Parlament stimmt ab

Das EU-Parlament stimmte am heutigen Donnerstag über einheitliche Ladegeräte für Mobiltelefone ab. Verbraucher in der EU können sich auf einheitliche Ladegeräte für Mobiltelefone ab 2017 einstellen.

Die Idee ist nicht wirklich neu, und auch die Absicht von EU-Kommission und Herstellern nicht. Brüssel und die Hersteller hatten sich schon 2009 prinzipiell geeinigt.

Man erinnere sich: Im Februar des Jahres 2009 hatte die EU-Kommission eine entsprechende Forderung an die Hersteller gestellt. Im Juni 2009 haben sich die führenden Mobiltelefonhersteller verpflichtet, die Kompatibilität von zur Datenübermittlung fähigen Mobiltelefonen, die wahrscheinlich innerhalb von zwei Jahren auf dem Markt überwiegen werden, auf der Grundlage des Micro-USB-Steckers als Schnittstelle zu gewährleisten (siehe auch Standard für Handy-Ladegeräte soll kommen).

Im Dezember 2009 hat die Europäische Kommission den genannten europäischen Normungsorganisationen den Auftrag erteilt, europäische Normen für ein einheitliches Ladegerät zu entwickeln Und in der Tat, im Jahr 2010 konnten wir immerhin melden: Einheitliche Ladegeräte für Mobiltelefone - Normen existieren. Doch dann dauerte alles länger als erwartet.

Update: Das EU-Parlament stimmte am Donnerstag in Straßburg mit überwältigender Mehrheit für eine entsprechende Gesetzesvorlage.

Nun sollen Hersteller wie Nokia, Sony, Apple, Motorola und Samsung in drei Jahren einen einheitlichen Stecker für Handys, Tablets und Smartphones auf den Markt bringen. Verbraucher sparen Geld, wenn sie für ein neues Handy kein weiteres Ladegerät benötigen. Der Umwelt erspart die Vereinheitlichung Tausende Tonnen Elektromüll. "So können wir zu Hause Kabelsalat und in der Umwelt 51.000 Tonnen Elektromüll pro Jahr vermeiden", sagte die Berichterstatterin, die SPD-Abgeordnete Barbara Weiler.

Allerdings haben nach Schätzungen der EU-Kommission schon 90 Prozent aller neuen Telefone ab 2013 Netzteile, die auch Akkus anderer Geräte aufladen. Nach der Grundsatzeinigung 2009 hatten sich die Hersteller freiwillig dazu verpflichtet. Wie der neue Universal-Stecker aussehen wird, ist noch nicht klar. Die EU-Kommission soll zusammen mit den Herstellern in den kommenden Monaten über ein technisch optimales Format beraten.

Der Gesetzentwurf muss noch formal vom Rat verabschiedet werden. Die Mitgliedstaaten müssen die Vorschriften innerhalb von zwei Jahren in nationales Recht umsetzen. Die Hersteller haben dann noch ein Jahr Zeit, sich auf die verbindliche Anwendung der neuen Vorschriften vorzubereiten. (dpa/mje)