Ein Schritt auf dem Weg zum Internet der Dinge

Das Fraunhofer IML hat zusammen mit der Uni Dortmund die Steuerungsknoten einer automatischen Gepäckförderanlage für Großflughäfen mit „Routing-Agenten“ ausgestattet.

Die Agenten entscheiden vor Ort, wohin die Reise der Gepäckstücke geht. Das Fraunhofer IML spricht von einem entscheidenden „Schritt zum Internet der Dinge“. In diesem Netz erhalten Pakete, Gepäckstücke oder Paletten eine eingebettete Intelligenz. Sie kommunizieren sowohl untereinander als auch mit den Steuerungseinheiten des Transportnetzes. Die notwendigen Ressourcen fordern sie selbständig an.

Routing-Agenten entscheiden an Knotenpunkten über den weiteren Weg von Koffern und Rucksäcken. Sie verhindern, dass es zu zeitraubenden Staus kommt. Foto: Fraunhofer IML
Routing-Agenten entscheiden an Knotenpunkten über den weiteren Weg von Koffern und Rucksäcken. Sie verhindern, dass es zu zeitraubenden Staus kommt. Foto: Fraunhofer IML
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Ein Forschungsschwerpunkt des Projekts ist das Kommunikationsverhalten der Agenten. Im konkreten Fall wurden rund 2000 Routing-Agenten im Netzwerk eingesetzt. „Wir mussten einen Weg finden, um bei Spitzenbelastungen eine sichere Nachrichtenübertragung zwischen den Agenten zu gewährleisten“, sagt Andreas Trautmann, Projektleiter am Fraunhofer IML.

Das untersuchte Gepäckfördersystem umfasst mehr als 12.000 Förderelemente und 1.200 Verzweigungen. Dazu kommen mehrere Stationen zur Gepäckkontrolle und zur manuellen Kodierung von Gepäckstücken, die nicht automatisch identifizierbar sind.

Der Vorteil der agentenbasierten Steuerung: Für den Materialfluss ist kein zentrales Leitsystem mit komplexer Steuerungslogik und aufwändiger Datenverarbeitung nötig. Ein einfach gehaltener Programmcode sorgt an den Weichenstellen der Gepäckförderanlage für freie Fahrt. Steigt die Zahl der Gepäckstücke, suchen die Agenten nach alternativen Routen und lenken den Gepäckstrom um.

„Das Experiment zeigt, dass das Konzept des Internets der Dinge auch mit einfachen Agenten die logistische Funktion eines großen agentengesteuerten Fördersystems sicherstellen kann“, so Institutsleiter Prof. Michael ten Hompel. Jetzt soll der Einsatz von Multiagenten vorangetrieben werden. Trautmann: „Mit erweiterten Agentenfunktionen überholen wir die herkömmliche Steuerungstechnik.“ (dsc)

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