Ein Fileserver für alle

Verzeichnisfreigabe eingeschränkt

Wenn der NFS File Server zum ersten Mal startet, schlägt das Programm vor, die unter Windows NT freigegebenen Verzeichnisse auch als NFS-Exports zu konfigurieren. Bei den Export-Verzeichnissen muß sich der Administrator etwas im Zaum halten, denn NFS erlaubt im Gegensatz zu Windows NT nur einen Verzeichnisexport pro Pfad. Wenn beispielsweise "c:\anwendung" bereits freigegeben wurde, dann kann danach nicht das Verzeichnis "c:\" oder "c:\anwendung\texte" exportiert werden.

Im Test wurden das CD-ROM-Laufwerk des Windows-NT-Rechners sowie das Verzeichnis "c:\msoffice" als NFS-Export freigegeben. Ein Sparc-Clone mit Solaris 2.4 konnte daraufhin per Mount-Befehl dieses CD-ROM mit seinem Unix-Dateisystem verbinden und die CD verwenden. Ebenso hatten Windows-Rechner, die mit NFS-Clients ausgestattet sind, Zugriff auf den NFS-Server.

Als das Verzeichnis "c\msoffice" aus der Exportliste gelöscht wurde und damit kein Verzeichnis mehr freigegeben war, verlangte Interdrive Server einen Neustart der NFS-Server-Software. Nach dem Anklicken der OK-Schaltfläche erschien jedoch der berüchtigte "blaue Bildschirm" von Windows NT 4.0, der die Registerinhalte des Prozessors anzeigt und einen Speicherabzug erstellt. Hier verbirgt sich offenbar noch ein Bug in der Software, der sich trotz (oder wegen?) NT-Servicepack 2 von Microsoft auf so durchschlagende Art bemerkbar machte. Merkwürdigerweise trat dieser Fehler nur einmal auf, denn als die gleiche Aktion noch einmal durchgeführt wurde, verlief alles normal.

Die Druckerfreigabe funktioniert so ähnlich wie die Freigabe von Verzeichnissen. Im Serverdienst "NFS Users and Printers" bestimmt der Verwalter einen Drucker, der für den NFS-Zugriff exportiert werden soll. Zugleich muß er ein Spool-Verzeichnis auf dem Server einrichten und dieses ebenfalls freigeben. Die Zugriffsrechte für NFS-Drucker sind die gleichen wie bei Verzeichnissen. Dieser Drucker erscheint dann in der Netzwerkumgebung der PCs die mit NFS-Clients ausgestattet sind.

Noch einfacher ist das Einrichten eines LPD-Druckers. Arbeitsstationen, die diesen Drucker verwenden wollen, müssen mit einem LPR-Client ausgestattet sein. Die meisten TCP/IP-Pakete verfügen über dieses Programm, in Unix-Derivaten, Windows NT und OS/2 Warp gehört es zum Lieferumfang. Der Vorteil eines Netzwerkdruckers mit LPD-Konfiguration ist die Vielseitigkeit gegenüber NFS. Es lassen sich beispielsweise mehrere Printqueues für einen Drucker definieren, beispielsweise eine Queue für Postscript-Druck, eine für Texte mit spezieller Behandlung der Carriage-Returns sowie eine Warteschlange für ASCII-Dateien in einer bestimmten Schriftart. Alle Printqueues leiten ihre Aufträge an den Druckmanager von Windows NT weiter.