EDV-Altgeräte bald leichter zu entsorgen

Ab 13. August 2005 tritt eine neue EU-Richtlinie in Kraft, derzufolge Hersteller entsprechend ihres Marktanteils Elektronikschrott zurücknehmen müssen.

Je nach Größe des Marktanteils müssen IT-Systemhersteller ab da eine bestimmte Quote des anfallenden Mülls aufarbeiten. Um die Quote zu erfüllen, ist auch fremder Schrott zu verwerten, das heißt auch Geräte anderer Hersteller müssen angenommen werden. Damit ist dafür gesorgt, dass auch IT-Schrott von bereits insolventen Firmen aufgearbeitet wird, beispielsweise ein C64. Ein möglicher Nachteil des Systems könnte allerdings der sinkende Anreiz zur Entwicklung umweltfreundlicher Teile sein, so Mario Tobias, Umweltexperte des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom).

Die Industrie hat zur Abwicklung des Recyclings die Stiftung Elektro-Altgeräte Register gegründet. Diese teilt den jeweiligen Herstellern die Quote zu und benennt Abholorte. Die Kunden geben den Müll weiterhin wie gewohnt auf den örtlichen Wertstoffhöfen ab. Die Verwertung selbst soll durch Fremdunternehmen erfolgen. Laut der "Financial Times Deutschland" (FDT) sollen im Jahr 125.000 Tonnen solchen Elektronikschrotts anfallen. Laut eines Sprechers von Fujitsu-Siemens sei der Müll aus Privathaushalten sowieso nur noch zur thermischen Verwertung, also Verbrennung, tauglich.

Fujitsu-Siemens rechnet mit Mehrkosten im einstelligen oder niedrigen zweistelligen Millionenbereich, so Hans-Georg Riegler-Rittner, zuständig für Quality Management und Umweltschutz. Trotzdem wolle man die Entwicklung von umwelt- und benutzerfreundlichen Komponenten vorantreiben, da beispielsweise ein leicht zu zerlegendes Gehäuse auch für Wartungszwecke nützlich ist. Den Gesetzentwurf berät das Bundeskabinett am 1. September. (mja)

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