EDI profitiert von XML

Mit XML lassen sich EDI-Systeme so weiterentwickeln, dass sie nicht nur Daten transportieren, sondern auch Geschäftsprozesse zwischen Unternehmen automatisieren. EDI/XML-Transformationssoftware erleichtert deshalb den effektiven Austausch von Daten und Transaktionen über System- und Unternehmensgrenzen hinweg. Sie verringert darüber hinaus die Implementierungskosten.

Von: Markus Mayer

Mit EDI-Systemen (Electronic Data Interchange) reduzieren Unternehmen die aufwändigen und fehleranfälligen Vorgänge für die Datenerfassung. Medienbrüche in der Kommunikation lassen sich verringern, und der schnellen Reaktion auf Kundenanfragen rund um die Uhr steht nichts im Wege. Zudem gewinnen Transaktionen intern und unternehmensübergreifend an Transparenz. Der Giga Group zufolge wurden 1999 EDI-Transaktionen im Wert von etwas mehr als drei Billionen Euro getätigt; im Jahr 2002 sollen die Umsätze auf 3,9 Billionen ansteigen.

Erstmals zum Einsatz kamen EDI-Anwendungen Ende der 70er-Jahre in der Automobilindustrie. Mittlerweile haben sich weltweit gültige und branchenunabhängige Standards neben nationalen und branchenspezifischen Normen (so genannte Subsets) als "klassische" Form von EDI etabliert. Sie werden von Behörden, Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen eingesetzt.

Zirka 300 000 Unternehmen und Organisationen rund um den Globus setzen auf EDI. Beispiele für die Verbreitung der Technik sind das VDA-Format (Verband der Automobilindustrie) in der Kfz-Herstellung, SWIFT (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) im Bankensektor oder SEDAS (Standardregelungen Einheitlicher Datenaustauschsysteme) für den Transfer von Rechnungen zwischen Handel und Industrie in der Konsumgüterwirtschaft.

Zwei EDI-Varianten lassen sich unterscheiden: Ansi X12 (American National Standards Institute) und EDIFACT (Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Transport). Während Ansi X12 als regionaler US-EDI-Standard gilt, hat sich international EDIFACT durchgesetzt - definiert und gepflegt von den Gremien der Vereinten Nationen.

Eine EDIFACT-Geschäftstransaktion kennt zwei Arten von Daten:

- Servicedaten, die vom Inhalt der Geschäftstransaktion unabhängig sind, regeln die Datenübertragung. Sie enthalten beispielsweise Angaben über die Priorität der Transaktion.

- Nutzdaten, die die wesentlichen Inhalte der EDIFACT-Nachricht repräsentieren, zum Beispiel einen Rechnungsbetrag oder die Zahlungsart.